Trauertag in Kärnten

Haider Witwe mit Tränen im Museum

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Vor einem Jahr starb der Landesvater, das ganze Wochenende steht im Zeichen der Trauer.

Gesperrte Straßen, eigene Parkplätze, Shuttlebusse zur Unfallstelle: Kärnten nimmt noch einmal Abschied von Jörg Haider. An diesem Wochenende werden Erinnerungen an den 18. Oktober vor einem Jahr wach: 25.000 Menschen trauerten in einer riesigen Zeremonie um Jörg Haider. Der Bundespräsident, der Bundeskanzler, alle waren gekommen.

Jörg Haider-Special zu seinem 1. Todestag

Große Schau zeigt Haiders Leben
Jetzt, am ersten Todestag, werden wieder Tausende nach Kärnten pilgern. Unter dem Titel „Dr. Jörg Haider 1950 – 2008“ wurde bereits Freitag Vormittag unter riesigem medialem Interesse eine Ausstellung über den verstorbenen Landeshauptmann eröffnet.

 

Haiders engster Familienkreis, allen voran seine Ehefrau Claudia, seine 91-jährige Mutter Dorothea und seine Schwester Ursula Haubner kamen als Ehrengäste. Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) betonte, die Ausstellung über Haiders Leben sei auf „tausendfachen Wunsch aus der Bevölkerung“ gemacht worden. #

Witwe „tief gerührt und bewegt“
Witwe Claudia Haider zeigte sich „tief gerührt und bewegt“ von den rund 60 Objekten. Sie kämpfte beim Rundgang durch die Gewölbe des Klagenfurter Bergbaumuseums mehrmals mit den Tränen. „Ich begegne hier intensiv dem Leben Jörg Haiders, das auch mein Leben war.“

Für Aufregung sorgte die Enthüllung von Haiders "Liebhaber"

Ausstellungsdirektor Gerhard Finding betonte: „Ohne die Familie wäre die Schau nicht zustande gekommen. 90 Prozent der Objekte wurden uns von ihr zur Verfügung gestellt.“ Für Kritik sorgte, dass einige umstrittene Kapitel in Haiders Leben (etwa die Rolle der Eltern im Nationalsozialismus) nur am Rande Erwähnung finden.

In drei Räumen wird auf rund 800 m² multimedial Haiders Leben aufbereitet. Zu sehen sind unter anderem Fotografien aus Haiders Kindheit, sein erstes Schaukelpferd, Videos, Bücher und sein Schreibtisch. Am Samstag um neun Uhr wird die Ausstellung für die Bürger eröffnet. Sie läuft bis zu Haiders Geburtstag, dem 26. Jänner.

Tausende werden zum Grab pilgern
Ein weiterer Anziehungspunkt für Haider-Fans ist das Grab im Bärental. Schon bisher pilgerten pro Woche im Schnitt mehr als 200 Menschen zur letzten Ruhestätte. Jetzt werden ganze Wandergruppen erwartet, die bei der Kapelle St. Michael Neu Kerzen anzünden und beten werden.

An der Unfallstelle südlich von Klagenfurt wird morgen von 11 bis 13 Uhr ein Fahrstreifen der Rosentalerstraße gesperrt und als Parkplatz genutzt. Ab 13 Uhr wird die gesamte Fahrbahn komplett abgeriegelt, um den neuen Bilderstock zu enthüllen.

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