Tirol-Wahl

Kickl sieht "Landeshauptmann Abwerzger"

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FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl sieht eine reelle Chance, dass die FPÖ nach der vorgezogenen Tiroler Landtagswahl am 25. September den Landeshauptmann stellen wird.  

Nach der Wahl beginne die "Ära von Landeshauptmann Markus Abwerzger", meinte Kickl in seiner rund einstündigen Rede in Richtung seines Landesparteichefs. Er traue es Abwerzger zu, dies sei nicht unmöglich.

"Du hast Herz, Hirn und Erfahrung. Und ein fescher Kampl bist auch", so Kickl. Gleichzeitig ende damit die "Ära des schlechtesten Tiroler Landeshauptmannes aller Zeiten, Günther Platter", rief Kickl den Delegierten in seiner teils umjubelten Rede zu, die mit "Herbert"-Rufen bedacht wurde. Dass der Landeshauptmann möglich sei, habe Jörg Haider einst in den 1980er-Jahren in Kärnten gezeigt. Damals hätten auch alle gelacht, als dieser das LH-Ziel formuliert habe. Dann habe Haider einen "Satz gesagt, den sie nicht hören wollten", meinte Kickl offenbar in Anspielung auf Haiders damaligen Sager Haiders von der "Ordentlichen Beschäftigungspolitik" im Dritten Reich im Landtag, der dem langjährigen FPÖ-Obmann schließlich die Abwahl bescherte. Schließlich sei Haider aber stärker denn je zurückgekehrt.

Angriffe gegen die ÖVP

Ansonsten ritt Kickl massive Angriffe gegen die Tiroler ÖVP und Platter: "Wir sind die einzigen Herausforderer der schwarzen Bagage in Tirol". Das System Platter müsse am 25. September beendet werden. Er habe Platter seinerzeit kennen, aber nicht schätzen gelernt, erklärte Kickl. Der Tiroler LH sie ein "politisches Chamäleon", eine Fahne im Wind und ein "Hasardeur", weil er durch sein "politisches Gspusi" mit den Grünen dem Land großen Schaden zugefügt habe. Nun flüchte Platter und versuche den ultimativen Wählerbetrug, denn: "Dort, wo die Grinsekatze Mattle draufsteht, ist der Ungeist des Günther Platter drinnen".

Die FPÖ könne voller Zuversicht in diese Wahlauseinandersetzung gehen, denn man sei in den vergangenen Corona-Jahren auf der richtigen Seite gestanden - der "Freiheit, Selbstbestimmung, Freiheit und Anständigkeit". "Das wird eine Wählerwatschn, ein Watschntanz. Tirol wird das erste Land, wo abgerechnet wird. Ihr Tiroler Freiheitlichen setzt die Initialzündung und von Tirol aus wird es eine Kettenreaktion geben". Die FPÖ sei bereits die "Nummer eins im bürgerlichen Lager", spielte der FPÖ-Chef auf eine aktuelle Umfrage an. Es handle sich um einen Trend, man habe den Turnaround geschafft. Bei der nächsten Nationalratswahl brauche es dann ein "blaues Erdbeben, dass die Wände wackeln". Die FPÖ müsse das Kommando übernehmen, alles andere sei bereits probiert worden und "für die Fisch" gewesen.

"Mumie in der Hofburg"

Darüber hinaus hatte Kickl beträchtliche Attacken gegen (türkis-grüne) Proponenten auf Bundesebene auf Lager. Man habe es mit einer politischen Elite und "Schickeria" zu tun, gegen die die Freiheitlichen antreten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sei eine "Mumie in der Hofburg", eine "Schlaftablette", die sich "seit Jahren im Wachkoma" befinde. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) könne einen "Panzer nicht von einem Traktor unterscheiden", Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) eine "Zwiderwurzn". "In Russland rennt der Rubel, bei uns brennt die Hütte", meinte der FPÖ-Obmann in Bezug auf die massive Teuerung. Einmal mehr mahnte Kickl zudem eine neutrale Position Österreichs zum Krieg in der Ukraine ein. Denn man müsse sich endlich den Ursachen für die jetzigen wirtschaftlichen Probleme stellen.

In Sachen Bundespräsidentenwahl vermeldete Kickl indes nichts Neues. Man habe "Manderln und Weiberl" als mögliche Kandidaten. Und werde denjenigen oder diejenige bald, noch "vor dem Sommer", rund drei Monate vor der Wahl am 9. Oktober, präsentieren. Man werde einen "vitalen, aufgeweckten" Kandidaten aufstellen. Einen, der durch einen Wecker in der Früh wach wird und nicht - wie momentan in der Hofburg - durch einen herangekarrten "Defibrillator", schoss der FPÖ-Chef einmal mehr gegen Van der Bellen.

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