Wahl-Verlierer

Wiener BZÖ distanziert sich von Grosz

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Oranger Grosz steht nach verpasstem Einzug vor dem Rücktritt.

Nach dem Scheitern des BZÖ bei der steirischen Landtagswahl ist das Wiener Bündnis am Montag auf deutliche Distanz zum dortigen Parteiobmann Gerald Grosz gegangen. Das BZÖ in der Steiermark sei "mit dem Blick in den Rückspiegel" als "FPÖ light" aufgetreten, kritisierte der Wiener Spitzenkandidat Walter Sonnleitner in einer Pressekonferenz: "Diese BZÖ-Vergangenheit ist in der Steiermark eigentlich abgewählt worden."

"Ordentlich grauslich"
Warum das nicht funktioniert hat, ist für den Ex-ORF-Journalisten klar. "Wenn die Leute schon eine grausliche Politik wollen, dann wollen sie es ordentlich grauslich." In Wien gelte dagegen die gemeinsam mit Parteichef Josef Bucher gemachte bürgerlich-liberale Ansage. Als Distanzierung vom verstorbenen BZÖ-Gründer Jörg Haider wollte er dies nicht verstanden wissen. "Haider war immer ein Neuerer", sagte Sonnleitner und ließ eine weitere Breitseite gegen Grosz los: "Man kann nicht mit dem Sakko eines anderen auftreten und sagen, das ist eine politische Ansage."

Optimismus für Wien
BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner versuchte für die Wien-Wahl am 10. Oktober Optimismus zu verbreiten. "Der Einzug ist zum Greifen nahe", sagte er unter Verweis auf jüngste Umfragedaten. Sonnleitner glaubt, anders als in der Steiermark mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2005 schaffen zu können. Das hätte das BZÖ auch nötig: Damals kam man auf 1,15 Prozent Stimmanteil, die Hürde zum Einzug liegt in Wien bei 5 Prozent. "Eines ist sicher", meinte Sonnleitner: "Hilfreich ist dieses Wahlergebnis aus der Steiermark für uns nicht."

"Ameisen melken"
Ebner erinnerte daran, dass der steirische Spitzenkandidat seine politische Zukunft mit dem Wahlausgang in Verbindung gebracht hat (kolportiert wird die Aussage, dass er bei einer Schlappe eher "Ameisen melken" wolle, als in der Politik zu bleiben, Anm.). "Ich gehe davon aus, dass Grosz bei den nächsten Parteigremiensitzungen die richtigen Worte finden wird", so Ebner. Ähnlich Sonnleitner, der Grosz aber nichts raten würde: "Er wird wissen, was er zu tun hat."

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