Nach Protesten

Deutsche Regierung gibt Studenten recht

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Mehrere Politiker zeigten sich zu Gesprächen bereit und signalisierten Zugeständnisse.

Die Studentenproteste in Deutschland zeigen Wirkung. Nach der Ankündigung von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU), die Studienförderung (Bafög) zu erhöhen, erklärten sich mehrere Politiker zu Gesprächen bereit und signalisierten mögliche Zugeständnisse. Ungeachtet dessen kündigten die Studenten an, ihre Proteste fortzusetzen, bis ihre Forderungen nach einer sozial gerechten Bildungspolitik umgesetzt seien.

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Erhöhung der Studienförderung
Schavan kündigte am Mittwoch an, sich bei den Ländern und dem Bundeskabinett für eine Erhöhung der Studienförderung einzusetzen, mit der das Stipendienprogramm der Regierung ergänzt werden soll. Das Studentenwerk und der studentische Dachverband fzs begrüßten den Vorschlag, auch wenn damit nur "eine kleine" Forderung erfüllt werde, so Anja Gadow vom fzs. Zugleich warfen die Studierenden Politikern und Hochschulvertretern vor, ihr für die Proteste geäußertes Verständnis sei geheuchelt, ernsthafte Angebote zum Dialog oder gar Konsequenzen habe es bisher nicht gegeben. Für den 24. November kündigten die Studierenden in Leipzig eine Demonstration gegen die Hochschulrektorenkonferenz an. Am 10. Dezember werde im Zuge der Kultusministerkonferenz in Bonn protestiert.

Aufwertung des Bachelor-Studiums
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) forderte unterdessen eine Aufwertung des Bachelor-Studiums. Dieses solle inhaltlich "entschlackt" und auf sieben oder acht Semester ausgeweitet werden. Außerdem solle das Bachelor-Studium so umgestaltet werden, dass es Studenten eine Berufsqualifizierung verleihe. Auch die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, räumte Probleme bei der Umsetzung der Bachelor/Master-Struktur ein; so gebe es zu etwa zu viele Vorschriften. Prinzipiell sei diese allerdings "vernünftig und zielführend" gelaufen, so Wintermantel in der Wochenzeitung "Die Zeit".

Am Dienstag hatten mehrere zehntausend Studenten gegen Mängel im Bildungssystem demonstriert. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die im Zuge der Bologna-Reform eingeführten Bachelor- und Masterstudiengänge sowie gegen Studiengebühren.

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