Studentenproteste

Polizei räumt Wiener Uni

Teilen

Einige Besetzer des Audimax haben Büroräume in Hof 5 besetzt.

Rund 25 Studenten haben an der Wiener Universität Büroräume besetzt. Offenbar handelt es sich dabei um eine Gruppe der Audimax-Besetzer. Die vom Rektorrat alarmierte Polizei begann gegen 16 Uhr mit der Räumung. Zehn Personen gingen freiwillig, die restlichen 15 trugen die Beamten aus den Büros im Hof 5. Verhaftet wurde niemand, lediglich die Personalien der Besetzer wurden aufgeschrieben.

Das große oe24-Special zu den Uni-Protesten

Eine Sprecherin der Wiener Uni betont, dass die Räumung der Büroräume nichts mit einer Räumung des Audimax zu tun hat. Es war kein Ziel der Uni Wien, in diese Situation zu kommen", so die Sprecherin weiter. "Es ist aber auch an der Uni Wien an 365 Tagen im Jahr verboten einzubrechen". Die Besetzer der Büroräumlichkeiten hatten zuvor geltend gemacht, dass ihnen diese im Austausch gegen die Freigabe des Audimax vom Rektorat zugesichert worden waren. Außerdem seien sie unversperrt gewesen.

Zuletzt waren rund 25 Personen in den besetzten Räumlichkeiten. Rund zehn verließen sie nach einer Aufforderung durch die Polizei, ca. 15 wurden hinausgetragen.

"Verhärtung der Fronten"
Eine "Verhärtung der Fronten" zwischen Rektorat und Besetzern des Audimax ortet die Vorsitzende der Hochschülerschaft der Uni Wien, Flora Eder (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS), nach der Räumung eines besetzten Büros. "Wenn man konstruktiv zusammenarbeiten will, ist es jetzt ein schlechter Zeitpunkt zum Räumenlassen", so Eder. Die Reaktion des Rektorats sei "absolut nicht angemessen" gewesen.

Auf Nachfrage räumte Eder ein, dass natürlich auch die Besetzer, die aus dem Audimax-Plenum stammen, "undiplomatisch" vorgegangen seien. "Es war nicht unbedingt klug, das heute zu besetzen." Man dürfe aber nicht vergessen, dass das betreffende Büro vom Rektorat als Ersatzräumlichkeit für eine Freigabe des Audimax angeboten worden wäre und ohnehin leergestanden sei. Das Maßnahmenpaket des Rektorats sei auch "kein Kompromiss", sondern ein "Diktat".

Der Uni-Leitung warf Eder vor, nicht alle Möglichkeiten für Verhandlungen ausgeschöpft zu haben und "unkoordiniert" vorgegangen zu sein. Hätte man etwa angeboten, auf Anzeigen zu verzichten, hätte die Besetzung eventuell eine andere Richtung genommen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.