Aufgedeckt

Von wegen sparen: Staatsspitze mit drei (!) Fotografen in New York

Die Spitzen der Republik sind nach New York gereist: der Bundespräsident, der Kanzler und die Außenministerin. Daheim herrscht Budget-Krise, trotzdem hatte jeder seinen eigenen Fotografen mit dabei.

Eine weite Reise und das zu dritt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger sind in die USA gereist, um Österreich bei der UNO-Vollversammlung zu vertreten. Mit dabei waren gleich drei Fotografen. Begründet wird das mit unterschiedlichen Terminen, die der Bundespräsident, der Kanzler und die Außenministerin in New York absolvierten.  

Das Kanzleramt rechnet gegenüber oe24 vor, dass alleine Bundeskanzler Stocker während seines Aufenthalts bei der UNO-Generalversammlung in New York über 30 Termine hatte. Nur ein Bruchteil davon (Anm. 5 Termine) habe zusammen mit dem Bundespräsidenten und der Außenministerin stattgefunden, da beide auch ein separates Programm hatten.

Alle drei seien selten zur gleichen Zeit am selben Ort gewesen, da die Termine in unterschiedlichen Orten über die Bühne gingen. Der Großteil fand im UN-Headquarter statt, aber auch an der österreichischen Ständigen Vertretung bei der UNO und an den ständigen Vertretungen anderer Länder.

"Umfassendes Bildmaterial" 

Um jeden dieser Termine auch zu dokumentieren und "den österreichischen Medien zu jedem Termin umfassendes Bildmaterial zur Verfügung" zu stellen, "hat jede Delegation einen eigenen Fotografen dabei", erklärt das Bundeskanzleramt in einer Stellungnahme gegenüber oe24.

Fest steht jedenfalls, dass die Foto-Inszenierung mit gleich drei Fotografen (inklusive Flüge und Hotelzimmer) in Zeiten des Sparens kein gutes Bild auf die Staatsspitze wirft. Ein Regierungsinsider zu oe24: "Natürlich hätte auch ein Fotograf für Bundespräsident, Kanzler und Außenministerin gereicht. Aber dann hätte die Außenministerin sich zum Beispiel nicht beim Joggen inszenieren lassen können." Die Opposition dürfte die Foto-Show schon bald zum Fall für das Parlament machen und parlamentarische Anfragen zum New-York-Trip einbringen.

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