67,06 Prozent

Vorarlberg-Wahlen: SPÖ-Chef Martin Staudinger gewinnt in Hard

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41-Jähriger will nun Landesparteivorsitz der Vorarlberger Sozialdemokraten abgeben.

Hard. SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger wird neuer Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Hard am Bodensee. Der 41-Jährige erhielt am Sonntag in der Bürgermeister-Stichwahl größeren Zuspruch als Amtsinhaberin Eva Maria Mair (ÖVP). Mit 3.777 Stimmen (67,06 Prozent Stimmenanteil) lag Staudinger um 1.922 Stimmen sehr deutlich vor Mair. Weil sich Staudinger auf das Bürgermeisteramt konzentrieren möchte, wird er den Parteivorsitz abgeben.
 
Dem 41-Jährigen gelang es, seinen Vorsprung aus dem ersten Wahlgang am 13. September in einen klaren Wahlsieg auszubauen. Staudinger hatte vor zwei Wochen 1.993 Stimmen (35,40 Prozent) erhalten, Mair 1.846 Stimmen (32,79 Prozent). Die Wahlbeteiligung nahm in der Stichwahl gegenüber dem ersten Wahlgang auf 56,07 Prozent leicht ab. (13. September: 56,97 Prozent).
 
Staudinger sieht das Bürgermeisteramt in Hard (13.633 Einwohner) als Full-time-Job, der eine Weiterführung des Parteivorsitzes nicht zulasse. Er war erst im September 2018 mit 99,3 Prozent Zustimmung zum Nachfolger von Gabriele Sprickler-Falschlunger an die Spitze der Partei gewählt worden. Darüber hinaus ist der 41-Jährige seit vergangenem Herbst auch SPÖ-Klubchef im Vorarlberger Landtag.
 
Für Mair stand am Sonntag nicht nur das Ende ihrer Zeit als Bürgermeisterin fest, sondern überhaupt das Ende ihrer politischen Karriere. Die 63-Jährige hatte angekündigt, sich im Falle einer Niederlage bei der Stichwahl aus der Politik zurückzuziehen. Sie war von der Gemeindevertretung nach dem überraschenden Rücktritt von Ortschef Harald Köhlmeier (ÖVP) erst im vergangenen Dezember zur Bürgermeisterin bestellt worden. Köhlmeier, der wie sein Vater auch Präsident des Vorarlberger Gemeindeverbands war, wollte mit seinem Rückzug einen Neuanfang in Hard ermöglichen. Zwischen ihm, der mit absoluter Mehrheit regierte, und den Oppositionsparteien war es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen.
 
Staudinger seinerseits punktete durch einen langen, überaus engagierten Wahlkampf. In der Namensbezeichnung seiner sozialdemokratischen Liste suchte man die Abkürzung SPÖ vergeblich. Er trat als Spitzenkandidat der Liste "Martin Staudinger - Mitanand für Hard" an.
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