Wer sich (nicht) freut

Das sagen die Prominenten

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Österreichs Prominente verraten, wie sie den Wahlausgang einschätzen. Die Statements:

ÖSTERREICH erreichte wenige Sekunden nach der ersten Hochrechnung heimische Prominente und ersuchte sie um ihre Einschätzung der Wahl. Speziell Künstlern ist die mögliche Perspektive einer schwarz-blauen Koalition ein Dorn im Auge. Andere wünschen sich eine neue Große Koalition. Manche Rot-Blau. Manager wie Herbert Fechter und „Schulpapst“ Andreas Salcher sind sich sicher: „Kurz wird Österreich in die richtige Richtung verändern.“ C. Hirschmann

HUGO PORTISCH: "Auch eine rot-blaue Koalition ist nicht vom Tisch"

ROT-BLAU. Man wird sehen, was Kurz jetzt im Sinn hat. Jedenfalls ist die Möglichkeit einer Großen Koalition nicht auszuschließen. Andererseits ist auch eine rot-blaue Koalition nicht vom Tisch.

HANNES ANDROSCH: "Das Ergebnis ist eine Fortsetzung des Stillstands"

KRITISCH. Nach einem der entsetzlichsten Wahlkämpfe mit richtungsloser Inhaltslosigkeit ist das Ergebnis eine orbanisierte Fortsetzung des Stillstandes, des Beharrens und der Blockierung – kurz: des Systems Österreich. Denn an Inhalten haben wir ja – außer der Ich-bezogenen Selbstdarstellungen – nichts erfahren.

NIKI LAUDA, Formel-1-Legende: "Ich freue mich riesig"

GESPANNT. Ich freue mich wirklich riesig. Sebastian Kurz hat einen ­tollen Erfolg hingelegt, er wird die dringend notwen­dige Veränderung für Österreich bringen. Jetzt warten wir gespannt auf die Koalitionsverhandlungen.

 

 

C. L. ATTERSEE, Künstler: „Man kann SPÖ nicht untergehen lassen“

SPÖ. Nach dieser schrecklichen Wahlkampf-Phase wünsche ich mir jedenfalls keine rechte Koalition, sondern eine Große Koalition. Ich hoffe, dass die Roten sich mit dem Kurz verständigen können.

WOLFGANG ROSAM, 
PR-Berater: „Wenn Kern bleibt, Signal für Opposition“

SIGNAL. Wenn die SPÖ in der Regierung bleiben will, wird man den Spitzenkandidaten wohl austauschen müssen. Wenn Christian Kern aber bleibt, ist das ein Signal dafür, dass die SPÖ in die Opposition 
gehen wird.

CARMEN KREUZER, Model: „Ich gratuliere dem Neos-Team herzlich“

JUBEL. Wie man sieht, hat sich meine Prognose bestätigt – die Neos haben von den sogenannten kleinen Parteien am besten abgeschnitten und legten auch um einiges zu. Ich bin mir sicher, dass wir im Nationalrat eine gute Figur machen und auch in der Bildungspolitik. Ich gratuliere dem Neos-­Team herzlich.

FRANZOBEL, Autor: „Offenbar gibt es nur das Flüchtlingsthema“

TRAUER. Dieser Wahlsonntag war ein schwarzer Tag für Österreich. Angesichts von Türkis-Blau mit der Perspektive Heinz-Christian Strache als Vizekanzler gewinnt man den Eindruck, dass es keine anderen Themen gibt als das Flüchtlingsthema. Auch, dass die Parteien, die für Themen wie Klima und Ökologie stehen, so mager abgeschnitten haben, bedauere ich sehr.

KATHI STUMPF, Unternehmerin: „Weg vom alten Parteisumpf“

FREUDE. Die ersten Hochrechnungen zeigen, dass die Österreicher und Österreicherinnen einen neuen, zukunftsorientierten Weg – weg vom alten, eingesessenen Parteisumpf – wollen. Effizient und europaorientiert für ein von Erfolg und Wohlstand geprägtes Land.

MICHAEL KÖHLMEIER, Schriftsteller: „Jetzt Ärmel hochkrempeln“

WIDERSTAND. Nicht verzagen, Ärmel hochkrempeln, 
der Widerstand treibt die schönsten Blüten.

WERNER GRUBER, 
Physiker: „Wir haben den Kanzler verloren“

VERLUST. Wir 
haben zwar den Kanzler verloren, die Zahl der Sozialdemokraten in Österreich hat aber zugenommen.

WERNER SCHNEYDER, 
Satiriker: „SPÖ soll in die Opposition gehen“

ZUKUNFT. Wir wissen aus dem Sport, dass man aus Niederlagen lernt bzw. lernen soll. Die SPÖ hat sich in der Opposition zu konsolidieren und hat als erste Partei die Chance, die sozialen Fragen der kommenden Digital-Gesellschaft anzusprechen und die Probleme des Arbeitsmarktes, der von der KI (der Künst­lichen Intelligenz) total über den Haufen geworfen werden wird, im Sinne der gesellschaftlichen Balance hochzurechnen. Diese ­Fähigkeit erwarte ich mir von der kommenden ­Koalition nicht, zumal die FPÖ vor einer Zerreiß­probe steht. Die braune ­Basis wird mit der ­Diplomatie der Partei­spitze nicht einverstanden sein.

MARIKA LICHTER, Show-Star: „SPÖ soll den 
Platz 2 behalten“

HOFFNUNG. Ich würde es mir sehr wünschen, dass die SPÖ Platz 2 behält. Das können die Wahlkarten bewirken.

HERBERT FECHTER, Künstler-Manager: „Wahl zeigt, wie klug Sebastian ist“

ZUFRIEDEN. Der Wahlausgang zeigt mir wieder, wie klug der Sebastian ist. Er sagte vor der Wahl, dass die hohen Prozentpunkte für ihn nicht richtig seien und dass er mit 
30 % rechne. Erstaunt bin ich darüber, welche Organisationskraft bei den So­zialdemokraten liegt, die trotz dieses Unglücks-Wahlkampfes jetzt doch noch, völlig unvermutet, vorne mitmischen.

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