Start diese Woche

Kurz: Speed-Dating zur neuen Koalition

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Türkis-Blau könnte bis 
zum Krampus-Fest stehen.

Bis Weihnachten, da wolle er so weit sein, sagt ­Sebastian Kurz im großen ÖSTERREICH-Interview gewohnt vorsichtig. Doch das Tempo, das der Wahlsieger vom vergangenen Sonntag anschlägt, ist enorm. Er könnte es bis Krampus schaffen: Kurz führt im ÖVP-Parlaments-Ausweichquartier am Wiener Heldenplatz Koalitions-Vorgespräche fast wie beim Speed-Dating. Zuerst trifft er die vier anderen Parteichefs, schon kommende Woche will er Verhandlungen starten.

ÖVP-Chef wird wohl mit 
HC Strache verhandeln

Klar ist: Der ÖVP-Chef hat eine Vorliebe für eine türkis-blaue Koalition. Also für eine Zusammenarbeit mit HC Strache, dem Kurz im ÖSTERREICH-Interview „Veränderungswillen“ attestiert. Rund um den Dienstag will Kurz erklären, mit wem er Koalitionsverhandlungen aufnimmt. Und so lief das Speed-Dating zur neuen Koalition:

■ Neos am Freitag – es geht um die Verfassung: Freitag um 16 Uhr startete der Reigen mit den Neos. Man redete eine Stunde. Ein wichtiges Date: Matthias Strolz soll bei Mega-Reformen wie Schuldenbremse oder Kammer-Reform die nötige Verfassungsmehrheit liefern – der zeigte sich prompt dazu bereit.

■ Pilz am Samstag – es geht um Kontrolle: 11 Uhr, von Peter Pilz braucht Kurz wenig – es gibt keine Berührungspunkte, der Ex-Grüne teilte dem ÖVP-Chef in einem „guten Gespräch“ mit, dass er einen neuen Eurofighter-U-Ausschuss haben will.

■ FPÖ am Samstag – es geht um die Koalition: Eine Stunde mit HC Strache, man verstand sich prächtig. Alle rechnen damit, dass Kurz am Ende mit ihm verhandeln will. Der FPÖ-Chef sagt auch: „Ich bin guter Dinge, zu Koalitionsverhandlungen eingeladen zu werden.“ Und Kurz streut ihm Rosen: „Wir haben ein positives und gutes Gespräch geführt.“

■ SPÖ heute Sonntag – reine Formsache? Kurz wollte sich vor dem heute angesetzten Gespräch mit SPÖ-Kanzler Christian Kern nicht festlegen. Alles spricht aber dafür, dass der Talk um 19 Uhr nur noch Formsache ist. Die SPÖ ist derzeit ganz klar aus dem Rennen. G. Schröder

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