Wahl-Insider

Letzte Hoffnung weg? HC lässt Grüne im Stich

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Es ist skurril, doch die Grünen hätten die Mithilfe von HC Strache im Wahlkampf gebraucht.

Nein, es läuft nicht rund im grünen Wahlkampf: Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek reißt sich zwar den Haxen aus (Parteichefin Ingrid Felipe ist da - höflich gesagt - bei Weitem nicht so präsent in der Öffentlichkeit). Umfragetechnisch ist man vom selbst erklärten Ziel von 10 Prozent allerdings noch weit entfernt.

Grüne sind Rauswurf näher als Zweistelligkeit

Im Gegenteil sind die Grünen dem Rauswurf aus dem Parlament - der droht bei einem Ergebnis unter vier Prozent - näher als dem 10er. Was also tun? Lunacek hat in ÖSTERREICH bereits verkündet, sie wolle die Aufholjagd mit überzeugenden Auftritten in den TV-Duellen starten. Doch der erste Versuch mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist nicht eben glücklich verlaufen.

Lunacek muss Klagsdrohung wieder zurückziehen

Lunacek greift Strache an, der kontert noch heftiger zurück ("von Hass zerfressen"). Lunacek droht mit Klage, muss aber dann Tage später zugeben: Eine solche sei nicht eben aussichtsreich. Trotzdem tut die Grünen-Kandidatin genau das, was ihr die Parteistrategen empfohlen haben: volle Konfrontation mit Heinz-Christian Strache. Und wenn der zurückschießt, umso besser.

Das Nein der Grünen zur FPÖ ist inzwischen Alleinerkennungsmerkmal der Grünen. Die Neos und Peter Pilz sagen zwar auch Njet zu Strache - die berühmte "Brandmauer" ist bei denen allerdings längst nicht so dick. Pilz geht mit Strache auf einen Kaffee und fädelt den Eurofighter-Ausschuss ein. Strolz umarmt den FPÖ-Chef bei der Puls-4-Debatte förmlich - und sagt mindestens sechs Mal: "Da sind wir uns einig." Und die SPÖ? Dort gibt es mit dem Burgenland-Flügel und den Wiener Flächenbezirken einen großen Teil, der mit den Blauen ins Koalitionsbett will, weil das besser als Schwarz-Blau sei.

Also signalisiert Lunacek: Wählt uns, nur wir legen uns mit Strache wirklich an - das soll den Parlamentseinzug sichern. Normalerweise kann Lunacek auf die Mitarbeit des FPÖ-Chefs zählen - doch diesmal lässt er sie ins Leere laufen: Strache sagte seine Teilnahme am ORF-TV-Duell kommende Woche ab.
 

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