Blauer Durchmarsch

FPÖ zum dritten Mal fast verdoppelt

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Die Abspaltung des BZÖ ist überwunden. Straches Freiheitliche kämpfen sich in die alte Stärke zurück.

Die FPÖ Heinz-Christian Straches hat sich auch bei der Landtagswahl in Oberösterreich fast verdoppelt - wie schon vor einer Woche in Vorarlberg. Noch besser war es für die Blauen 2008 in Niederösterreich gelaufen, wo sie sich mehr als verdoppelten. Seit der Abspaltung des BZÖ und dem Austritt aus der Bundesregierung 2005 segeln sie auf Konsolidierungskurs - und legten bei jeder Wahl, meist deutlich, zu.

Die drastischen Verluste aus ihrer Zeit in der Bundesregierung haben sie bisher aber weder in den Ländern noch im Bund wettmachen können.

Haiders Blaue unerreichbar
Beinahe ist das der FPÖ in Vorarlberg in der Vorwoche gelungen, wo sie mit 25,3 Prozent nicht mehr allzu weit von den 27,4 Prozent entfernt blieb, die der FPÖ Jörg Haiders im Jahr 1999 gelangen. In Oberösterreich - ein Kernland der Freiheitlichen - trennen die Strache-FPÖ aber noch rund fünf Prozentpunkte vom besten Ergebnis der Ära Haider (20,63 Prozent im Jahr 1997). Das ist ein gutes Viertel.

Keine Chance in Kärnten
Noch weiter hinter den Haider-Ergebnissen zurück - nämlich um jeweils mehr als ein Drittel - blieb die Strache-FPÖ bei den letzten Wahlen in Niederösterreich, Tirol und Salzburg. Wirklich schlecht schaut es für die Blauen freilich in Kärnten aus, dem einzigen Bundesland, in dem sich das vom Landeshauptmann Jörg Haider gegründete BZÖ behauptet. Dort verpasste die FPÖ im heurigen März mit 3,76 Prozent den Einzug in den Landtag - und das BZÖ blieb mit fast 45 Prozent Landeshauptmann-Partei.

Grüne überholen
Zum Wiedererstarken der FPÖ gehört auch, dass sie das Duell mit den Grünen jetzt wieder überall gewinnt. Wie jetzt in Oberösterreich überholten die Blauen 2008 auch in Niederösterreich und Tirol wieder die Grünen. Wobei das in Tirol wegen der Liste Fritz Dinkhausers nur für den vierten Platz reichte. Dritte ist die FPÖ aktuell in fünf Ländern - neben NÖ und OÖ auch im Burgenland, in Salzburg und Wien. Die Vorarlberg-Wahl in der Vorwoche brachte ihr wieder einen zweiten Platz zurück. In Kärnten blieb den Blauen nur Platz 5 - und auch in der Steiermark, wo 2005 zuletzt gewählt wurde - landete die FPÖ nur auf diesem Rang.

2010: Probe in Wien, Stmk, Bgld
Im Burgenland, der Steiermark und Wien wurde zwar auch schon nach der Parteispaltung gewählt, aber nur rund ein halbes Jahr danach. Und da fuhr die FPÖ die bisher letzten Verluste ein - obwohl sie in Wien, der Heimatstadt des damals neuen Parteichefs Strache, schon gebremst waren. In der Steiermark verpasste sie aber noch den Einzug in den Landtag, womit sie derzeit zwei Landesparlamenten nicht angehört. Im nächsten Jahr steht in diesen drei - SPÖ-regierten - Ländern die nächste Landtagswahl an.

Auch auf Bundesebene konnte sich die FPÖ einmal verdoppeln - und zwar bei der EU-Wahl im heurigen Jahr. Bei der Nationalratswahl 2008 fiel das Plus (mit 6,50 Punkten auf 17,54 Prozent) geringer aus - während das BZÖ, damals zum ersten und letzten Mal mit Jörg Haider als Spitzenkandidat, überdurchschnittlich stark zulegte.

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