Das sagt ÖSTERREICH

Bitte, jetzt kein Dilettantismus beim Impfen

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteur und Herausgeber Werner Schima.

Der Vergleich mit Israel mag unfair sein: Dass dort bereits über eine Million Menschen und damit deutlich mehr als zehn Prozent geimpft wurden, während bei uns erst 6.000 immunisiert worden sind, liegt auch daran, dass wir innerhalb der EU in ein Regelkorsett gesperrt sind. Israel hatte Glück beim Poker, zum richtigen Zeitpunkt auf das Vakzin von Biontech/Pfizer gesetzt und mehr pro Dosis geboten.

Die EU wiederum, die es auch den glühendsten Europäern von Mal zu Mal schwerer macht, sich zu ihr zu bekennen, hat viele Fehler gemacht (siehe Story rechts). Sie hat – wieder einmal – zu sehr auf nationale Interessen Rücksicht genommen und dabei auch bei Firmen große Mengen bestellt, die noch lange nicht liefern können.

Warum Österreich aber auch im europainternen Vergleich hinterherhinkt – so hat Dänemark im Schnitt bereits mehr als sieben Mal so viele Bürger als hierzulande immunisieren können –, ist nicht nachzuvollziehen. Der Eindruck macht sich breit: Hier läuft noch vieles desorganisiert. 

Deutschland jedenfalls scheint’s besser zu machen. Auch dort steht die Regierung in der Kritik, doch Deutschland hat rechtzeitig reagiert und die Option auf weitere Dosen gezogen. In Deutschland werden betagte Risikopatienten zügig geimpft, bei uns gibt’s, wenn überhaupt, Termine Ende Jänner.

Aufwachen, bitte! Ein Desaster bei der Impfung wäre nicht nur für viele Österreicher, sondern auch für die Regierung letal.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.