Voices for Refugees

Asyl- Konzert wird zum Polit-Duell

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Campino und FPÖ-Chef Strache werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr.

Dass die Toten Hosen und die FPÖ politisch nicht wirklich auf einer Wellenlänge agieren, sollte niemanden überaschen. So war es auch wenig verwunderlich, dass Campino auch klare Worte zur Politik der FPÖ zu sagen hatte.

„Diese Bilder gehen um die Welt!“ Von 150.000 Fans sichtlich gerührt griff Tote Hosen-Sänger Campino Samstag Abend am Heldenplatz zum Handy und filmte die unglaubliche Stimmung des Vocies Of Refugees Konzert mit.

CAMPINO GEGEN STRACHE >>>>

Campino schießt gegen Strache
Doch nicht nur seine Bilder, vor allem seine Anti-Strache-Sprüche sorgen für Wellen. Wie im ÖSTERREICH-Interview vorab angekündigt („Ich werde die richtigen Worte gegen seine Politik finden“) polterte Campino zwischen Hosen Hits wie Europa oder Steh auf lautstark gegen den FPÖ-Chef: „Lasst euch diese bunte Stadt nicht von diesem Karl-Heinz wegnehmen!“

Missbrauch. Als Highlight verbat er Strache die Hosen- Hymne Tage wie diese für Wahlkampf-Zwecke zu missbrauchen. „Herr Strache. Unterlassen Sie das! Dieses Lied ist nicht für Sie geschrieben!” Campinos Polit-Attacke („Ich habe Angst vor einem Rechtsruck in diesem Land“) war das Highlight eines ebenso ergreifenden, wie gelungen Flüchtlings-Benefiz: 14 Top Acts – von Konstantin Wecker über Zucchero bis Conchita Wurst –, ein Lichtermeer aus Handys und eine Verbrüderung mit den vielen anwesende Flüchtlingen. Das größte Konzert des Jahres.

Strache reagiert auf Facebook

Noch in der Nacht auf Sonntag antwortete FPÖ-Chef Strache auf die Kritik von „Hosen“-Sänger Campino: „Primitive Beleidigungen und Beschimpfungen sind die Argumente jener, welche über keine Argumente verfügen und denen auch offensichtlich das Niveau dafür fehlt“, schreibt er auf Facebook. Dann tritt Strache nach: Er bezweifelt, dass sich wirklich 150.000 Menschen am Heldenplatz versammelten.

Asyl- Konzert wird zum Polit-Duell
© oe24

Platzsperre. Schon nachmittags, als Maschek und Tagträumer die sechs-stündige Hitshow eröffneten, waren über 70.000 Leute am Heldenplatz. Bei den Headlinern Bilderbuch und den Hosen waren es dann sogar über 150.000. Es wäre noch viel mehr geworden, doch ab 21.30 Uhr wurde tausenden Fans der Einlass verwehrt: zu großes Sicherheits-Risko!

Stolz. Trotzdem war das von Nova -Rock-Chef Ewald Tatar („Mein schönstes Konzert“) und der Volkshilfe binnen nur drei Wochen organisierte Flüchtlings-Benefiz ein voller Erfolg. „Ganz Europa kann stolz auf dieses Wien sein,“ zeigte sich auch Italo-Barde Zucchero begeistert.

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