Kriminalität

Soko Ost: Spezialeinheit gegen Einbrüche

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Eine Spezialeinheit allein für Wien, Niederösterreich und Burgenland wird sich ab Anfang Juli um die Bekämpfung von Einbruchskriminalität kümmern. 200 Kräfte werden für die "Soko Ost" abgestellt.

Ab Anfang Juli wird sich im Raum Wien, Niederösterreich sowie im Burgenland eine eigene "Soko Ost" der Bekämpfung der Einbruchskriminalität widmen. 200 Kräfte werden für diesen Zweck zunächst für drei Monate abgestellt, gab ÖVP-Innenministerin Maria Fekter am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Mit 1. Juli wird in der Bundeshauptstadt außerdem ein Verwaltungsvereinfachungs-Paket umgesetzt, das die Beamten entlasten und als Pilotprojekt für andere Bundesländern dienen soll.

Neben einem spürbaren Sicherheitsgewinn für die Bevölkerung hofft Fekter durch die Strategie vor allem auf eine Verbesserung der Aufklärungsquote in Wien. Diese lag in den ersten fünf Monaten im Bereich der Gesamtkriminalität bei 31,1 Prozent, in ganz Österreich bei 39,7 Prozent. Ziel sei es Österreich zum sichersten Land der Welt mit einer hohen Lebensqualität zu machen, betonte die Ministerin.

Täter sollen es schwerer haben
Von einer gemeinsamen Einsatzzentrale ausgehend soll die Soko künftig eine tägliches, länderübergreifendes Lagebild erstellen und dementsprechend gegen feststellbare Brennpunkte vorgehen, Schwerpunkte durchführen, sich an der Tatortarbeit beteiligen und Strukturen im Hintergrund aufdecken."Wir picken mit der Verhaftung einzelne Strukturelemente heraus", erklärte Bundeskriminalamts-Direktor Franz Lang. Im Anschluss sei es die Aufgabe der Sonderermittler, das übrige Netzwerk auszuheben und die Beute-Lager ausfindig zu machen. Die Arbeit der Einheit werde dabei auch vor Staatsgrenzen zu Nachbarländern nicht haltmachen, diesbezüglich gebe es gute Kooperationen. Dies sei wichtig, da im Vergleich zu anderen Bereichen der Anteil ausländischer Kriminalität im Einbruchssegment bei rund 50 gegenüber 28 Prozent liege.

"Ich will, dass die Täter es nicht so leicht haben hier bei uns in Österreich", betonte Fekter. Für die Sondereinheit würden daher auch Experten aus den Bereichen Grenzüberwachung oder Kfz-Diebstahl hinzugezogen. Zur Ausstattung der Soko zählen Möglichkeiten für Abfragen im EKIS (Elektronische Kriminalpolizeiliche Informationssystem), 40 Zivil- und Blaulichtfahrzeuge sowie Wärmebildkameras, Tatortkoffer und Fahndungslaptops.

Niessl übt Kritik
Der Großteil der Soko-Mitarbeiter (90) stammt aus dem Burgenland, was SP-Landeshauptmann Hans Niessl sauer aufstößt. Angesichts eines Anstiegs der Kriminalität sei es "ein Anschlag auf die Sicherheit", so viele Polizisten aus dem Burgenland nach Wien abzuziehen. In einem Offenen Brief an Fekter erklärt Niessl, er sehe in der Maßnahme "eine weitere ernste Bedrohung für die Sicherheitslage im Burgenland und in Österreich." Dem Burgenland würden, so Niessl, ohnehin bereits 270 Polizisten fehlen. "Wir brauchen nicht weniger, wir brauchen mehr Polizei, damit die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden kann", ärgert sich Niessl.

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