Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Wir lernen, mit dem Asyl-Chaos umzugehen …

Was für eine Schande! Was für eine Unmenschlichkeit! Was für ein Chaos! Die Ungarn haben sich menschlich und politisch als „Bananenrepublik“ entlarvt. Und ihr Premier ­Orbán wird zum unmenschlichsten, aber auch unfähigsten Politiker Europas.

Zuerst das Theater mit dem Grenzzaun. Dann kurz die richtige Idee, die Flüchtlinge weiterreisen zu lassen – doch sofort der Stopp, weil Angela Merkel dem Polit-Lauser die Ohren lang zog. Schließlich die Abschiebung der Asylwerber in KZ-ähnliche Lager. Und ein Flüchtlings-Chaos ohnegleichen – bis die armen Teufel zu Fuß nach Österreich gehen wollten und Orbán sie mit Bussen zur Grenze deportierte.

Viktor Orbán sollte für dieses unwürdige Debakel zur Verantwortung gezogen werden. Eigentlich verdienen die Ungarn ein Ausschluss-Verfahren aus der EU. Und HC Strache sollte sich dringend von seinem Vorbild Orbán distanzieren – sonst könnte man auf die Idee kommen, dass er in Wien die Budapester Zustände einführen will. Na danke !

Wir Österreicher haben uns diesmal als positive Kraft in Europa präsentiert. Dass Kanzler Faymann den Kriegs-Opfern Zuflucht vor dem Orbán-Chaos gewährt hat, war menschlich. Dass er ihre Weiterreise nach Deutschland 
mit Merkel paktiert hat, war professionell. Und die Art, wie Polizei und Helfer den so chaotisch gestarteten Transport bei uns abgewickelt haben, verdient Anerkennung.

Österreich hat ein Zeichen gesetzt, wie man mit Flüchtlingen umgehen soll. Menschlich. Hilfsbereit. Professionell. Unsere Flüchtlingspolitik wandelt sich vom Chaos der ersten Monate in ein durchaus professionelles Management. Die Regierung lernt. Und die Österreicher helfen wunderbar mit. Die Stimmung wandelt sich – zu Menschlichkeit.

Das ist ein schöner Sonntag – weil wir Europa erstmals zeigen, dass man den Flüchtlings-Strom auch menschlich und gut organisiert bewältigen kann. Jetzt freilich muss das Problem von der EU endlich (!) politisch gelöst werden.

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