Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Chance auf einen echten Neustart

War das eine Polit-Woche: Der zuletzt völlig überforderte und frustrierte Michael Spindelegger ist weg. Der bisher farblose, wortkarge, oft angefressene Reinhold Mitterlehner ist da – mit neuem Elan und Auftreten. Und der im Auftritt bullige, im Sanieren erfolgreiche und im Marketing geniale Hans Jörg Schelling wird Finanzminister– im Rekordtempo.

Reinhold Mitterlehner hat als VP-Chef und Vizekanzler einen Super-Start hingelegt. Wie ein alter Routinier hat er von einer Stunde zur anderen zwei Alptraum-Jobs übernommen und die Chaos-Truppe ÖVP auf Linie gebracht.

Mit Hans Jörg Schelling hat er eine hervorragende Wahl für den Finanzminister getroffen. Schelling hat alles, was man für den Job braucht:

  • Er ist Sanierer, hat die Sozialversicherung von der Pleite in den Gewinn geführt – wenn er das mit dem Budget schafft, ist er ein Wunderwuzzi.
  • Er ist Unternehmer, hat mit Kika/Leiner und XXXLutz unserem Möbelhandel den bisher größten Boom verpasst – wenn er das bei Steuersenkung und Aufschwung auch schafft, ist er ein Glücksgriff.
  • Er ist Marketing-Genie („Familie Putz“), Banken-Fachmann (er war zuletzt – eher glückloser – Volksbanken-Präsident), Sozialpartner. Besser geht’s nicht. Theoretisch.

Wenn Kanzler Faymann jetzt den „Neustart“ verspricht, ist das mehr als eine Floskel. Faymann hatte den ÖAAB-Betonierer Spindi bisher wie einen Klotz am Bein – als Mega-Bremser. Mit Mitterlehner kommt ein Mann der Wirtschaft in die Regierung. Ein Offensiv-Geist für den Aufschwung. Das hat gefehlt.

Wenn Faymann und Mitterlehner gemeinsam „durchstarten“, kann es rasch die Steuersenkung, die Bildungs-Offensive, einen g’scheiten Wirtschafts-Aufschwung (Marke: „Django“) und eine wirkliche Verwaltungs-Reform (Marke: XXXL-Schelling) geben.

Diese Erdbeben-Woche könnte in die Polit-Geschichte eingehen. Als Glücks-Woche.

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