Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Kärnten-Wahl im Zeichen der Hypo-Krise

Die gestrige Gemeinde-Wahl in Kärnten zeigt einen Trend, der für das Super-Wahljahr 2015 wegweisend werden kann: Gegen alle Wetten gewinnen die beiden Regierungsparteien – und die FPÖ tut sich angesichts des Hypo-Debakels extrem schwer.

Es ist fast wie in alten Zeiten: Die ÖVP holt sich die blauen Stimmen am Land zurück, die SPÖ in den Städten. Für den wirklichen SPÖ-Triumph in Kärnten fehlt nur die Rückeroberung von Klagenfurt. Dort steht die SPÖ-Kandidatin dem erfolgreichen „blauen“ Bürgermeister Scheider gegenüber – beide gehen Kopf an Kopf in die Stichwahl. Scheider ist zuzutrauen, dass er Klagenfurt doch noch gewinnt – als einzige FP-regierte Landeshauptstadt.

Geht Klagenfurt verloren, kassiert die FPÖ gleich zu Beginn des Wahljahres eine böse Schlappe, für die es vor allem eine Erklärung gibt: den Zorn der Wähler über das von ­Haider verbrochene Hypo-­Debakel.

Kärnten ist jetzt bald 
Griechenland

Wie zum Hohn ging just am Tag der Kärnten-Wahl die für die Hypo-Abwicklung vorgesehene „Bad Bank“ HETA pleite. Dieser „Bad Bank“ der Hypo fehlen sagenhafte 7,6 Milliarden Euro – viele Milliarden (!) mehr als befürchtet. In Wahrheit ist Kärnten damit zu unserem „Griechenland“ geworden – die Republik kann die Hypo-Fehlbeträge nicht mehr finanzieren. Jetzt hoffen alle, dass uns das Banken-Rettungsprogramm der EU aus dem Sumpf zieht.

Das neue Hypo-Debakel zeigt einmal mehr, wie wichtig der U-Ausschuss wird. Der FPÖ droht dabei ein Scherbengericht. Und die vielen ÖVP-Finanzminister, die das Hypo-Desaster jahrelang verschleiert und vergrößert haben, müssen sich warm anziehen.

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