Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Gery Keszler ist wichtig für Österreich

Die Mitteilung von Gery Kesz­ler beim gestrigen Life Ball, er selbst sei seit mehr als 23 Jahren HIV-positiv, bewegt das ganze Land. Es gehört enorm viel Mut dazu, vor einem Mil­lionenpublikum eine HIV-Infektion öffentlich zu machen. Keszler hatte diesen Mut.

Gery Keszler hat mit diesem „Outing“ noch viel mehr getan als schon bisher mit dem Sammeln von vielen Millionen an Spenden: Er hat sich ganz ­persönlich an die Spitze des Kampfes gegen Aids gestellt. Als Betroffener, als Kämpfer, als Vorbild.

Der Life-Ball-Organisator ist längst eine Legende in diesem Land, der man nicht genug Respekt zollen kann. Der Einsatz, mit dem Gery in 23 Jahren zig Millionen Euro für den Kampf gegen Aids gesammelt hat, ist einzigartig auf der Welt. Dass er diese Spenden mit einem „Fest der Lebensfreude“, das als Event absolute Weltspitze ist, sammelt – macht ihn noch bewundernswerter.

Gery Keszler hat sich für seine zwei Jahrzehnte Life-Ball-Engagement schon jetzt alle Orden, Ehrungen, Anerkennungen dieser Republik verdient – in Wahrheit ein Denkmal. Denn es ist zu einem sehr entscheidenden Anteil ihm zu verdanken, dass Österreich zu einem toleranten Land ge­worden ist – wo nicht nur eine Conchita Wurst, sondern viele bekennende Homosexuelle (etwa Alfons Haider) geliebt und geschätzt werden.

Das Bekenntnis von Gery, selbst HIV-positiv zu sein, gibt seinem so großartigen Engagement jetzt eine neue Dimension: eine zutiefst menschliche, berührende, private. Jemand, der so viel Kraft hat, im Kampf für eine wichtige Sache seine eigene Infektion öffentlich zu machen, ist ein ganz besonderer Mensch: bewundernswert, liebenswert. Wir alle – aber auch die Politik – sollten vor Gery Keszler Hochachtung ­haben. Und sein Engagement gegen Aids in den nächsten Jahren noch mehr unterstützen als bisher. Er wird seinen Kampf gegen Aids gewinnen. Dafür viel Glück und tausend Dank, Gery.

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