Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Wir sollten Mut für Neustart bei Heer haben

Das wird der spannendste Wahlkampf, den es seit Langem bei einer Volksbefragung gegeben hat:

In der Gallup-Umfrage liegen die Befürworter der Wehrpflicht und die Anhänger einer Freiwilligen-Berufsarmee völlig gleichauf.

Derzeit haben in der Gesamtbevölkerung die Stimmen für das Berufsheer eine hauchdünne Mehrheit - bei denjenigen, die wirklich zur Abstimmung gehen, liegen die Befürworter der Wehrpflicht vorn. Das heißt: Gewinnen wird derjenige, der in den nächsten Wochen sein Modell am besten präsentiert - und am Abstimmungstag am besten mobilisieren kann.

Das Darabos-Modell der Freiwilligen-Armee hat viel für sich
Es entspricht eindeutig dem weltweiten Trend -überall in der EU wählt man den Weg des Berufsheeres, nur die Griechen und Zyprioten halten noch an der Wehrpflicht fest. Sogar die wichtigste Schwesternpartei der ÖVP, Merkels CDU, hat in unserem Nachbarland eine Freiwilligenarmee eingeführt, ohne dass Deutschland untergeht.

Wollen wir dieses kaputte Heer wirklich noch länger haben?
Unser Heer ist so kaputt, dass eine Totalreform dringend notwendig erscheint. Die alte Struktur mit Tausenden sinnlosen Offizieren, Zehntausenden untätigen Präsenzdienern, uralten Kasernen einfach weiterzuschleppen, scheint abwegig. Wir brauchen ein wirklich neues Heer -mit ganz neuer Struktur und Professionalität.

Schließlich ist es nicht mehr zeitgemäß, jungen Leuten ein Jahr ihres Lebens zu "stehlen", wenn sich genug Freiwillige für den Job beim Heer melden. Wir sollten Mut für einen Neustart beim Heer haben.

Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at

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