Das sagt ÖSTERREICH

Gespannt auf Teil zwei der Kurz-Bio

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Der hervorragende deutsche Reporter Paul Ronzheimer – normalerweise ist er in umkämpften Gebieten in Syrien oder im Irak unterwegs – legt heute seine Biografie über ­Sebastian Kurz vor. Es ist der fast bewundernde Blick eines Gleichaltrigen auf eine auch im internationalen Vergleich eindrucksvolle Karriere. Er erzählt die Geschichte eines rasanten Aufstiegs vom Buben aus bescheidenen Verhältnissen zum Bundeskanzler und versucht ein wenig, das Geheimnis dieses Happy Ends zu ergründen.

Gespannt darf man aber sein, wie dieses Märchen weitergeht. Denn die Geschichte des Sebastian Kurz geht jetzt erst richtig los.

Er muss jetzt beweisen, dass der Weg, den er eingeschlagen hat, tatsächlich den versprochenen Neustart für das Land bringen kann. Schmückende neue Namen im Parlament sind nett – aber wir wollen auch endlich was Kompetentes von ihnen hören.

Er muss Konzepte für wirkliche Reformen vor­legen, die Österreich voranbringen, für mehr Gerechtigkeit und für mehr Sicherheit sorgen. Steuerzuckerln für Besserver­diener oder auf billigen Applaus zielende Parolen wie „Härtere Strafen für Sexualverbrecher“ sind da zu wenig.

Und er muss zeigen, wie er diese neue Politik mit einem schwierigen Koalitionspartner umsetzen kann, bei dem schon jetzt die Widersprüche auf­brechen und es sich die Heckenschützen bereits bequem machen.

Hoffen wir, dass der zweite Teil dieser Biografie (vielleicht hat Paul Ronzheimer wieder Zeit) eine Erfolgsgeschichte bleibt.

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