Das sagt ÖSTERREICH

Holpriger Start, aber Strache hat Chance auf 10 %

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Ein Kommentar zur Spaltung der FPÖ Wien von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Drei FPÖ-Hinterbänkler gründen jetzt also die Strache-Partei „Die Allianz für Österreich“. Der Start war dabei eher holprig: Strache selbst fehlte bei der Präsentation (obwohl alle nur über ihn sprachen). Wann er sich offiziell outet, ließ man gestern noch offen. Die drei Gründungsmitglieder kannten bisher nicht einmal Politik-Insider. Das Logo erinnert eher an die 90er-Jahre als an eine moderne politische Bewegung des 21. Jahrhunderts.

Dennoch: Die Strache-Partei hat bei der Wien-Wahl im kommenden Jahr durchaus gute Chancen. Denn HC Strache hat in der Vergangenheit mehr als nur einmal bewiesen, dass er einer der besten Wahlkämpfer des Landes ist. Und mit Gernot Rumpold hat er sich einen echten Wahlkampf-Profi an Bord geholt. Der Einzug in den Wiener Landtag sollte fix sein.

Stehen am Ende beide Parteien als Verlierer da?

Mit einem guten Wahlkampf und einem potenten Financier im Hintergrund sind für Strache bei der Wien-Wahl bis zu 10 % drinnen. Unangenehm wird Straches Antreten für die Wiener FPÖ. Der droht nicht nur ein Wahl-Debakel, sondern auch eine „Enthüllungsflut“, die ihr Ex-Chef als Rache gegen seine ehemaligen Parteikollegen lostritt.

Denn die Schlammschlacht Strache gegen FPÖ wird wohl eine der brutalsten, wie man sie in der ­österreichischen Innen­politik noch nicht gesehen hat. Gut möglich, dass sich die beiden Parteien gegenseitig so beschädigen, dass sie am Ende beide als Verlierer dastehen.

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