Das sagt ÖSTERREICH

Kurz war am souveränsten, Rendi war zu angriffig

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Die letzten 10 Tage vor der Wahl werden von den TV-Auftritten der Kandidaten geprägt. Wie wichtig das Fernsehen in diesem Wahlkampf ist, zeigt, wie emotional die ORF-Duelle gestern Abend geführt wurden.

Sebastian Kurz kommt im TV – erwartungsgemäß – am besten rüber. Kritik ­perlte auch gestern am Ex-Kanzler ab bzw. wurde charmant von ihm weggelächelt. Selbst die Frontalangriffe von Rendi-Wagner parierte er souverän und „kanzler­like“. Wenngleich seine Sympathien für Rendi sicher nicht gestiegen sind.

Pamela Rendi-Wagner hat – spät, aber doch – den Anti-Kurz-Turbo gezündet. Die Attacken auf Kurz werden ihr bei der SPÖ-Basis nützen (und bei der Mobilisierung helfen). Türkis-rote Koalitionsverhandlungen werden dadurch aber definitiv nicht leichter. SPÖ und ÖVP scheinen momentan so weit voneinander entfernt wie Mistelbach und New York.

Norbert Hofer war im Vergleich zu bisherigen Wahlkampfauftritten ungewohnt angriffig. Gegen die FPÖ-Antipoden NEOS und Grüne war dieser Stil gut gewählt, um die blaue Klientel zu mobilisieren.

Beate Meinl-Reisinger war vom Auftreten her die Kompetenteste. Sie hat sich – einmal mehr – als absolut regierungstauglich erwiesen.

Werner Kogler ist der hemdsärmeligste Kandidat im TV. Sein Kalkül, den „Lässigen“ zu geben, ging auch bei den ORF-Duellen auf.

Und Peter Pilz ist Peter Pilz. Er hat versucht, seine Chance mit aller Gewalt zu nützen. Es wird wohl dennoch nicht reichen …
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