Das sagt Österreich

Seit 110 Tagen ohne Präsident

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Feiertag. Heute ist ein ganz besonderer Nationalfeiertag. Und zwar aus drei Gründen.

Erstens:
Wir erleben den ersten Nationalfeiertag ohne Bundespräsidenten – übrigens kommen wir schon seit exakt 110 Tagen ohne Staatsoberhaupt aus.

Zweitens:
Bisher hat ­Bundespräsident Heinz ­Fischer seine National­feiertags-Rede stets im ORF gehalten. Jetzt, frisch in Pension, sagt er nicht im Staatsfernsehen, sondern in oe24.TV, was er sich zur Lage der Nation denkt (heute, 20.15 Uhr).

Drittens:
Erstmals steht dem Land eine Frau vor. Und das sollte nicht nur die Österreicherinnen freuen. Nationalratspräsidentin Doris Bures nimmt heute die Verpflichtungen des Bundespräsidenten, wie etwa die Angelobung der Rekruten, wahr.

Apropos Bundespräsident:
„Besonders“ ist auch der aktuelle Wahlkampf um den Einzug in die Hofburg. So traut sich Alexander Van der Bellen auf seinen Plakaten mit dem lange Zeit als „rechts“ verpönten Begriff „Heimat“ zu werben und ihn zu lüften und zu entstauben.

Und Norbert Hofer
führt sogar Gott ins Treffen. Dem kann man zustimmen, muss es aber – im ­säkularen Staat – nicht. Auch auf diese Freiheit, die, wenn man sich umblickt, gar nicht so selbstverständlich ist, können wir Österreicher am Nationalfeiertag stolz sein.

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