Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Wann kommt Streik der Fahrgäste?

Der Streik der Wiener Öffi-Fahrer ist ein Alarmsignal. Die Tram- und Busfahrer machen – sehr dramatisch – auf ein Thema aufmerksam, das jeden von uns betrifft: die zunehmende Gewalt in den Öffis, vor allem auch in den U-Bahnen.

In Wahrheit sollten nicht die Busfahrer streiken – sondern die Fahrgäste.
Denn noch mehr als die Chauffeure sind die Passagiere bedroht: Die U-Bahnen, die Straßenbahnen, die Busse sind – vor allem in der Nacht – nicht mehr sicher. Der wahre Skandal ist, dass die Wiener Linien zwar ständig die Fahrpreise erhöhen, aber so gut wie nichts für die Sicherheit der Fahrgäste tun.

Wer Öffis fährt, hat Anspruch auf Sicherheit. Wenn in der U-Bahn die Angst mitfährt, dann hat das Management der Wiener Linien versagt und gehört dringend ausgetauscht.

Dass die Bus-Fahrer
ihren eigenen Chef mit dem härtesten Mittel des Arbeitskampfs – einem Streik – aufmerksam machen müssen, dass es so mit dem Negieren der Gewalt nicht weitergehen kann, ist ein Skandal.

Die Wiener Linien hätten längst auf die Zunahme an Gewalt reagieren müssen. Statt mehr Schwarzkapp­lern sollte endlich mehr Security eingesetzt werden.

Klagenfurt,
das in Zeiten der Hypo-Pleite nicht mit Geld gesegnet ist, zeigt vor, wie man die Öffi-Fahrgäste schützt: Dort fahren Zivilstreifen der Polizei in den Bussen mit. Und siehe da: Seither gibt es in Klagenfurt keine Gewalttaten in Öffis mehr. Zivilstreifen und gute Video-Überwachung würden die Gewalt in den Öffis rasch eindämmen – und das wäre das richtige Signal!

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