04. Juli 2008 22:10
Die Wissenschafter der Mars-Mission der Raumsonde Phoenix wollen in der
kommenden Woche eine erste Analyse der auf dem Roten Planeten genommenen
Eisproben vornehmen. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der
US-Raumfahrtbehörde NASA hervorgeht, droht die Untersuchung in einem der
acht Öfen von Phoenix die letzte ihrer Art zu sein. An der Vorrichtung zur
Analyse von Bodenproben (TEGA), die Materialien erhitzen kann, hatte es vor
einigen Tagen einen Kurzschluss gegeben.
"Da wir die Wahrscheinlichkeit eines neuerlichen Kurzschlusses nicht
einschätzen können, sind wir vorsichtig und gehen davon aus, dass die
nächste TEGA-Analyse die letzte sein wird", schrieb Peter Smith, der Leiter
der Phoenix-Mission.
Nur einmal benutzbar
TEGA ist beim Ermitteln der Zusammensetzung
von Boden- und Eisproben des Mars unersetzlich. Jeder seiner acht Öfen kann
die Materialien auf bis zu 1000 Grad Celsius erhitzen, kann aber nur einmal
benutzt werden. Der Kurzschluss ereignete sich in Ofen Nummer vier und wurde
möglicherweise durch wiederholte Erschütterungen ausgelöst, die zu Beginn
der Mission entstanden, als es Schwierigkeiten beim Einsammeln der Proben
gab. Um die Proben in den Ofen einzuführen, muss das Gerät geschüttelt
werden. Vor der Analyse der Eisprobe in dem Ofen soll eine Bodenprobe, die
mit einer Art Baggerschaufel am Ende des Roboterarms von Phoenix eingeholt
wurde, unter dem Mikroskop analysiert werden.
Die Marssonde "Phoenix" war am 25. Mai am Nordpol des Roten Planeten
gelandet. Die rund 350 Kilogramm schwere Sonde ist mit Instrumenten
ausgestattet, die drei Monate lang die Zusammensetzung der Mars-Oberfläche
analysieren sollen. So verfügt "Phoenix" über einen 2,35 Meter langen
Roboterarm, der einen Bohrer etwa einen Meter tief in den Boden treiben
kann, bis er die verborgene Eisschicht erreicht. Alle Instrumente müssen bei
Temperaturen von minus 73 bis minus 33 Grad funktionieren. Solarzellen
sorgen für die Energieversorgung.