Das sind Österreichs Top-Ferienziele

Studie

Das sind Österreichs Top-Ferienziele

Wien hat Salzburg beim landesweiten Destinationsranking vom ersten Platz gestoßen, geht aus der aktuellen Destinationsstudie 2009 der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) hervor, die auf Zahlen aus dem Jahr 2007 basiert und heute, Donnerstag, präsentiert wurde. Hinter der Bundeshauptstadt rangierten gleichauf das Ötztal und das Zillertal. Bewertet werden die Steigerungsraten bei Ankünften, Nächtigungen, Auslastung in der Hotellerie und Beherbergungsumsatz.

Salzburg rutscht ab
Salzburg rutsche bei den Steigerungsraten nach unten, da das Vergleichsjahr 2006 dank Mozartjahr und Rad-WM besonders hohe Zuwächse eingespielt hatte, erklärte ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn. Ähnlich die Situation in Tirol, das ein Drittel der bundesweiten Nächtigungen verbucht. "In diesen Destinationen sind weitere starke Steigerungen nur mehr schwer realisierbar."

Knapp hinter den drei Top-Platzierten rangierte die Region Serfaus-Fiss-Ladis, gefolgt von - wiederum gleichauf - den Destinationen Bodensee Vorarlberg, Villach Warmbad/Faaker See/Ossiacher See, Schladming-Dachstein und Arlberg. Ebenfalls zu den Top-10-Destinationen zählen der Wienerwald und das Salzkammergut (Oberösterreich, Salzburg und Steiermark).

Internationale Gäste
Als Schlüssel zum Erfolg nannte Julian Pötzl vom Beratungsunternehmen Roland Berger Strategy Consultants mehr internationale Gäste aus möglichst vielen unterschiedlichen Ländern. "Wir haben in Österreich das Deutschland-Problem oder das Deutschland-Glück", warnte Pötzl. Wenn Deutschland hustet, ist der heimische Tourismus krank.


Als Best-Practice-Beispiele führte Pötzl das Ötztal und Serfaus-Fiss-Ladis an - mit 94 bzw. 96 Prozent ausländischen Nächtigungen. Bundesweit liegt der Anteil der ausländischen Gästenächtigungen bei 73 Prozent. Damit einher geht auch eine deutlich überdurchschnittliche Aufenthaltsdauer von 5,2 Tagen im Ötztal bzw. 6,5 Tagen im Serfaus-Fiss-Ladis.

3,9 Tage im Schnitt
Bundesweit liege der Durchschnitt bei 3,9 Tagen. Je mehr ausländische Gäste ein Hotel hat, desto höher ist dessen Auslastung, so die allgemeine Faustregel. Ausländer bleiben länger als Inländer (durchschnittlich 3,2 Tage pro Aufenthalt. "Die Österreicher nutzten ihr eigenes Land für Wochenend- und Kurzurlaube", sagte Pötzl.

Der Zusammenschluss kleinerer Gebiete zu einer gemeinsamen Werberegion sorgt den Daten zufolge für größeren touristischen Erfolg. Vor allem dem Gast aus dem Ausland sei vollkommen egal, ob er sich jetzt im oberösterreichischen, Salzburger oder obersteirischen Teil des Salzkammerguts aufhält. 38 Prozent der Buchungen erfolgen bereits über das Internet.

Wichtig für die professionelle Vermarktung sei eine ansprechende Internet-Plattform samt guter Verlinkungen mit bereits bestehenden Marken aus der gleichen Region. Die Websites sollten gut strukturiert und durch Suchmaschinen leicht auffindbare sein.

Trend
Der Trend zu weniger und dafür gebündelten Regionen ist bereits klar erkennbar - derzeit ist Österreich in 88 Tourismus-Regionen unterteilt. In Tirol allein gab es etwa 1996 noch 250 Tourismusverbände, jetzt sind es nur noch gut 30. Für die Beschleunigung dieser Entwicklung würden Förderungen aus Landes- und Bundesmitteln sorgen, die nur dann fließen, wenn es Kooperationen gibt.

Mit dem Bekanntheitsgrad der Destination steige auch die Besucherfrequenz. Wer das weiß, könne seinen Erfolg durchaus steigern. Das Ötztal zum Beispiel habe einen Internet-Auftritt unter www.oetztal.com mit bis zu 3.300 Besuchern täglich. Das Zugpferd der Region sei aber die Adresse www.soelden.com mit bis zu 14.000 Besuchern pro Tag, die schon vor der Fusion existierte und auf deren hohen Bekanntheitsgrad man auf keinen Fall verzichten wollte. Der professionelle Internetauftritt habe entscheidend zur kontinuierlichen Steigerung der Besucherzahlen in der Region beigetragen.

Foto: (c)sxc

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