Klitmøller ist das „Cold Hawai“ für Tour

Klitmøller ist das „Cold Hawai“ für Tour

Meterhohe Wellen. Surfbretter. Strand. Wer dieses Bild vor Augen hat, der verabschiedet sich gedanklich gerade in den Urlaub. Wer raten müsste, würde wohl an ein Ziel im Süden denken. Doch das ist ein Irrglaube, dem nur Nicht-Surfer erliegen können. Die beschriebene Szene spielt nämlich in einem bei Laien recht unbekannten Surfer-Paradies ab, das sich weit, weit im Norden befindet. In Dänemark. Genauer gesagt in Klitmøller. Wie aus dem einstigen Fischerdorf ein Touristenmagnet wurde und warum es sich lohnt, dort Urlaub zu machen, soll nun im Fokus stehen.

Ein Blick in die Geschichte Klitmøllers

Kaltes Hawai“ betitelt die Zeit einen ihrer Artikel. Er handelt von Klitmøller. Dem kleinen Ort an der dänischen Küste, der nicht einmal 1.000 Einwohner zählt. Aber vielleicht macht gerade das den Charme aus, der das einstige Fischerdorf heute bei Touristen sehr beliebt macht. Ein Blick in die frühe Vergangenheit des Dorfes verrät: Durch die Nähe zu Norwegens Küste war Klitmøller einst von großer Bedeutung für den Im- und Export. Bis 1825 hatte Klitmøller diese Stellung. Dann wurde es still um den kleinen Ort.

Bis 1967 blieb Klitmøller ein kleines, typisches Fischerdorf. Anschließend versandete auch diese Eigenschaft des Ortes buchstäblich in der Nordsee. Heute wird hier die Fischerei nur noch im Nebenerwerb betrieben. Der Start ins Dasein als Touristenort begann in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Einheimische empfanden es teilweise sogar als feindliche Übernahme, denn die Surfer schienen zu agieren, als hätten sie eine neue Heimat für sich entdeckt – ohne Rücksicht auf die Einheimischen.

Dänische Meisterschaften und auch Europameisterschaften wurden seither regelmäßig in Klitmøller ausgetragen – und brachten weitere Touristen in den Ort. Und auch die Professional Windsurfers Association World Tour 2015 gastiert deutschen Berichten zufolge wieder im kleinen Fischerdorf an der Küste. Mit der Zeit legte sich auch der Zoff der „alten“ und der „neuen“ Klitmøller.

Ausflugtipps in die Geschichte

Wer auf den alten Spuren Klitmøllers wandeln möchte, dem seien die folgenden touristischen Highlights für einen Besuch empfohlen:

…der Kutter Bellis T97, der an die Zeit als Fischerdorf erinnert.
…die Bunker des Atlantikwalls, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammt und heute mit Liebesbotschaften, Graffiti und auch Zeichen von Surfern bemalt ist.

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©dany1624 (CC0 1.0)|Pixabay

Klitmøller sportlich erleben – das Who-is-who der Wassersportarten

Kulturell interessierte Touristen kommen zwar auch wegen der Historie in den Ort, doch vielmehr treibt es die Wassersportler im Urlaub an die dänische Nordsee. Dort sind sie aktiv beim Windsurfen, beim Wellenreiten, und auch die Trendsportart Kiten erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch was ist eigentlich der Unterschied?

Windsurfen

Windsurfer brauchen Wind, um aktiv zu werden, und dieser muss darüber hinaus auch noch aus der richtigen Richtung wehen. Weht der Wind nur wenig, muss das Segel umso größer sein. Die Fahrtrichtung wird durch die Einstellung des Segels und das Drehen des Boards beeinflusst. Der Windsurfer ist durch einen Haken mit dem Board verbunden. Dieses besteht auch aus einem geschäumten Kern der mit Kunststoff überzogen ist. Darin wir das sogenannte Rigg verschraubt. Weitere Informationen zu den Voraussetzungen und Kosten für diesen Sport bietet SAT1 in einem Beitrag.

Wellenreiten

Wellenreiter stehen in der Regel bekleidet mit einem Neoprenanzug auf einem leichten Board, das sehr viel Auftrieb hat. Wind brauchen die Wellenreiter nicht, denn sie paddeln in die Wellen hinein und stehen dann aufrecht auf ihrem Board. Gesteuert wird mit den Beinen und dem Körper. Auf der Webseite www.spotnetz.de werden als Unterformen des Wellenreitens das Bodyboarden, Standup-Paddling und Skipboarden genannt.

Kitesurfen

Das Board eines Kitesurfers erinnert an ein kleines Surfbrett oder ein Wakeboard. Während der Kitesurfer darauf steht, wird er mithilfe eines Lenkdrachens über das Wasser gezogen. Kitesurfer müssen daher zum Steuern nicht nur das Board, sondern auch den Kite lenken. Kitesurfer gelten in der Szene als die innovativsten.

Der Grund für die guten Wellen an der Küste Klitmøllers ist übrigens natürlich begründet. Vor der Küste des Ortes liegt ein Muschelriff, das fünf Kilometer lang ist. Für Windsurfer, Wellenreiter und Kitesurfer ist genau dieses Riff der Grund für die perfekten Wellen für jeglichen Wassersport vor der Küste von Klitmøller – und auch der Grund für den inoffiziellen Spitznamen „Cold Hawaii“.

Getreu dem Motto „früh übt sich“, wird ein Urlaub in Dänemark auch bei Familien immer beliebter. Wer sich bis dato nicht an den Urlaub mit Kindern herangewagt hat, sollte darüber nachdenken, an der dänischen Küste Premiere zu feiern. Wie die Reise mit Kindern absolut stressfrei verläuft, erfahren Sie hier.

Ein Ausflug in den Nachbarort Vorupör

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© piper60 (CC0 1.0)|Pixabay

Ebenso bekannt und beliebt ist der Nachbarort von Klitmøller: Vorupör. Der Ort liegt nicht nur von Natur aus attraktiv im Nationalpark Thy (ebenso wie Klitmøller), sondern tut einiges für seine Besucher. Urlaubsfeeling wird am „Hafen“ und zwischen den Fischerbooten versprüht. So wurde laut Angaben auf www.dansk.de hier das erste Meeresschwimmbad Dänemarks 2014 eingerichtet. Wer eine Anlegestelle für ein Boot sucht, wird in Vorupör nicht fündig. Die Boote werden nämlich via Seilzug an Land gezogen.

Ein touristisches Highlight ist das sogenannte Nordsee Aquarium. Besucher können dort auf Tuchfühlung mit der Unterwasserwelt gehen, durch einen Tunnel schreiten und Auge in Auge mit den Meeresbewohnern die Vielfalt entdecken. Wie eingangs erwähnt, ist auch der Nationalpark Thy ein Touristenmagnet. Hochflächen, Steilküsten, Sümpfe und Binnenseen fungieren dort als Lebensraum für Vögel. Darüber hinaus wurden in Thy Teile des Atlantikwalls errichtet, auf dem heute die Geschichten vieler Surfer verewigt sind.

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