"Shanghai Noon"

Vettel schon besser als Schumi?

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Wer ist besser, Schumi oder „Baby-Schumi“ Vettel? Beim GP von Shanghai am kommenden Sonntag will der Youngster für Klarheit sorgen.

Am kommenden Sonntag ist „Shanghai Noon“. Beim Formel-1-Grand-Prix von China werden vor allem bei Sebastian Vettel (22) Erinnerungen wach. Im vergangenen Jahr feierte der Deutsche aus Heppenheim dort seinen zweiten Sieg für Red Bull. Und hörte anschließend die britische Hymne („God save the queen“) statt „Land der Berge“ für den Konstrukteur – schwerer Fauxpas der Organisatoren ...

Vettel kommt jetzt als Superstar nach China
Diesmal kommt Vettel als Superstar ins Reich der Mitte. Nach seinem Sieg beim 3. Saison-GP in Malaysia ist der Blondschopf derzeit Dritter im Gesamt-Klassement – nur zwei Punkte hinter dem Führenden Felipe Massa (Ferrari).

Nachdem Red Bull seinen Boliden endlich zuverlässiger gemacht hat, ist Vettel endgültig ein WM-Anwärter. So wie es sein Landsmann Michael Schumacher (41) schon vor Jahren prophezeit hat: „Sebastian hat ganz sicher das Zeug zum Titel.“

Schon jetzt fragen sich alle: Wer ist besser, Rekord-Weltmeister Schumacher oder Vettel? Die bisherigen Saisonresultate sprechen klar für den Red-Bull-Piloten. Schumi fährt mit gerade einmal neun Punkten hinterher. Die einen behaupten, Schumi ist nicht mehr so risikofreudig und reaktionsschnell. Die anderen glauben, dass sein Silberpfeil einfach zu schlecht ist.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug wirft sich für Schumacher in die Bresche, kritisiert die Techniker um Superhirn Ross Brawn: „Dass Michael noch keine besseren Resultate hat, liegt nicht an ihm. Ganz im Gegenteil. Michael weiß, was er will und weiß, was er kann. Und wir wissen das auch. Er hat glasklare Vorstellungen und genießt seinen Beruf. Mit der Einstellung ‚er kam, sah und siegte‘ trat er sein Comeback jedenfalls nicht an.“ Nur: Wann siegt Schumi endlich ...?

Sind die Konkurrenten besser als Schumacher?
Oder sind gar die Konkurrenten zu stark? Haug: „Michael hatte noch nie schwache Gegner, die aktuelle Formel-1-Elite ist nicht minder stark und breiter aufgestellt denn je.“ Aber Schumacher ist während seiner Pause um drei Jahre gealtert.

Österreichs Formel-1-Legende über Topfavorit Vettel und Schumachers Aufholjagd
Lauda: „Schumi macht alles richtig“

ÖSTERREICH: Herr Lauda, wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach drei Saisonrennen aus?
Niki Lauda: Red Bull ist on Top. Mit dem Doppelsieg in Malaysia hat das Team gezeigt, dass es überlegen ist. Und ich gehe davon aus, dass Red Bull so weitermachen wird.
ÖSTERREICH: Das heißt, Sie tippen auf einen Vettel-Sieg in Schanghai (18. April)?
Lauda: Sebastian Vettel ist in Schanghai der Favorit. Er muss schauen, alle möglichen Punkte reinzuholen. Da die Autos noch unverändert sind, bleibt auch das Kräfteverhältnis gleich. Hinter Red Bull kommt Ferrari, Mc Laren und dann Mercedes.
ÖSTERREICH: Ab wann kann sich etwas ändern?
Lauda: Ab Barcelona (9. Mai, Anm. d. Red.), erst dann gibt es die Modifikationen an den Autos. Dann kann es schon sein, dass der eine oder andere, seinen Rückstand verringert.
ÖSTERREICH: Die Stunde von Michael Schumacher?
Lauda: Sein Team Mercedes muss zwei Schritte nach vorne machen, die anderen einen. Erst nach Barcelona wird man sehen, wer in der technischen Entwicklung mehr zusammengebracht hat.
ÖSTERREICH: Trauen Sie Schumi in dieser Saison noch einen Sieg zu?
Lauda: Schumi ist im Programm. Er macht alles richtig. Und in Barcelona wird er von seiner fahrerischen Leistung einen Tick zulegen. Dann wird man auch sehen, ob er schneller als sein Teamkollege Rosberg ist oder nicht.

Interview: W. Unterweger

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