Zweite Medaille für Österreich

BRONZE für Österreich! Borchashvili sorgt für Judo-Sensation

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Judoka Shamil Borchashvili hat es geschafft! Er sorgt für eine Bronze-Medaille für Österreich!

Shamil Borchashvili hat bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Bronzemedaille erkämpft. Der 26-jährige gebürtige Tschetschene setzte sich am Dienstag im Budokan im Kampf um Platz drei gegen den Deutschen Dominik Ressler durch und holte damit die erste Judo-Medaille für Österreich seit Silber 2008 in Peking durch Ludwig Paischer. Den Goldkampf hatte Borchashvili zuvor im Halbfinale durch eine Niederlage gegen Saeid Mollaei aus der Mongolei verpasst. 

+++ HIER die Einsätze der Österreicher im Sport24-Olympia-Ticker +++

Shamil Borchashvili
© GEPA
× Shamil Borchashvili

Eine vermeintliche Ippon-Wertung nach 13 Sekunden war nach Videostudium noch revidiert worden, beim zweiten Anlauf wenig später klappte es dann. Borchashvili zwang Ressler, den aktuellen Weltranglistenzehnten, zu Boden und fixierte ihn, bis der Sieg feststand. Die nächsten Momente waren ganz emotionale für den Olympia-Debütanten. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, es war ein toller Tag. Meine Cheftrainerin Yvonne Bönisch hat mich so gut eingestellt. Sie hat gesagt, genieß den Tag, versuch nicht viel zu denken. Setz das, was du kannst, um, das ist mir heute richtig gut gelungen", sagte der Olympia-Dritte.

Judo: Shamil Borchashvili
© GEPA
× Judo: Shamil Borchashvili

"Ich war heute mental so stark. Ich kann es gerade nicht beschreiben. Ich hatte schon im ersten Kampf so einen starken Gegner, der jetzt Dritter bei den Weltmeisterschaften geworden ist. Im zweiten Kampf hatte ich den Topfavoriten. Ich hatte gegen jeden Gegner ein gutes Konzept", so Borchashvili.

Hier der Bronze-Kampf im Video:

 

Familie flüchtete 2004 nach Österreich

Die Familie von Borchashvili flüchtete 2004 mit den jungen Kindern (Borchashvili war 10 Jahre alt) aus Tschetschenien nach Österreich, wo sie erst in Wels eine neue Heimat fand. Shamils Brüder Wachid und Kimran sind ebenfalls Judokämpfer. Erst im August 2017 bekam er die österreichische Staatsbürgerschaft. 

Weltmeister im Achtelfinale geschlagen

Den Auftakterfolg feierte Borchashvili in der Kategorie bis 81 kg über den favorisierten Portugiesen Anri Egutidze im Golde Score (Waza-Ari), danach setzte er sich ebenfalls in der Verlängerung gegen den israelischen Weltranglisten-Zweiten und Weltmeister von 2019, Sagi Muki (Waza-Ari), durch. Auch gegen den Usbeken Scharofiddin Boltabojew (WRL-7.) machte er Überminuten, blieb erneut im Golden Score und mit Waza-Ari siegreich.

Borchashvili bevorzugt harte Gegner, einmal noch heißt es also, alles zu geben. "Meine Schwäche ist, dass ich überheblich werde und gegen Leute verliere, gegen die ich nicht verlieren sollte." Die WM habe ihn da wachgerüttelt. Der gleich als stärker eingestufte Gegner im Auftaktkampf bei den Sommerspielen war scheinbar die perfekte Auslosung für ihn. "Es wird sich herausstellen, wer am coolsten ist. Ich glaube, dass die, die gegen mich kämpfen werden, mehr Druck haben als ich selbst."

Video zum Thema: Werner Gruber über Bronze von Judoka Borchashvili

Video zum Thema: Markus Moser über Judo-Sensation
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