Sarah Wiener | Petition für EU-weite Mindeststandards

Unsere Tiere

Sarah Wiener fordert Putenhaltung-Mindeststandards

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Für Truthühner gibt es EU-weit keine rechtlich verbindlichen Haltungsvorgaben. 

„Die Puten sind die ärmsten Kreaturen unter den Nutztieren. Sie sind nach Huhn und Schwein das am dritthäufigsten landwirtschaftlich genutzte Tier. Allein im vergangenen Jahr wurden EU-weit 190 Millionen Truthühner geschlachtet. Trotzdem gibt es noch immer keine rechtlich verbindlichen Haltungsvorgaben. Da kann ich nicht einfach wegschauen“, sagt die Grüne EU-Abgeordnete Sarah Wiener, die am 26. November eine Petition für die Einführung von EU-weiten Mindeststandards in der Putenhaltung startete. Teilnehmen können Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Europäischen Union.

Die Petition richtet sich an die EU-Kommission sowie die EU-Mitgliedsstaaten, die aufgefordert sind endlich zu handeln: „Obwohl der Europarat bereits im Jahr 2001 Empfehlungen für die Haltung von Truthühnern erarbeitet hat, gibt es noch immer keine EU-Richtlinie zur Putenhaltung. Was wir also brauchen sind gesetzlich verbindliche EU-Mindeststandards auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, die zumindest die österreichischen Standards nicht unterschreiten dürfen“, erklärt Wiener.

Österreich hat die EU-weit höchsten gesetzlichen Mindeststandards für die Putenhaltung. Auch hier begrüßt man die Initiative der Grünen EU-Abgeordneten. „Ich habe mit zahlreichen österreichischen BäuerInnen und ExpertInnen der österreichischen Geflügelbranche gesprochen und es besteht große Einigkeit über den Handlungsbedarf auf EU-Ebene“, so Wiener weiter, die nun auf baldige Aktivitäten von Landwirtschaftsministerin Köstinger in Zusammenarbeit mit Tierschutzminister Anschober im EU-Rat hofft.

Neben den Mindeststandards fordert die EU-Abgeordnete mit ihrer Petition auch eine ehrliche Kennzeichnung: „Schon im Supermarkt fällt es oft schwer herauszufinden, wo und wie das Tier gehalten und geschlachtet wurde. Selbst da herrscht großes Verbesserungspotential. Der Großteil des Fleischkonsums aber findet außer Haus statt, weshalb es umso dringender auch in der Gemeinschaftsverpflegung (Gastronomie, Krankenhäuser etc.) eine ganz klare Herkunfts- und Haltungskennzeichnung braucht“, sagt Wiener und setzt fort: „Wir alle haben das Recht zu wissen, was auf unseren Tellern landet.“

Sarah Wieners Petition hier unterschreiben!

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 29. November 2020, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 6. Dezember, 18:30 Uhr.
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