Das Interview

Spira: 20 Jahre Liebesg'schichten

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Interivew: "Vor mir haben Männer Respekt, Liebe wollen sie nicht."

Das Wort „Kuppelshow“ mag Elizabeth T. Spira (73) nicht gerne. Dennoch verkuppelt, besser: vermittelt sie auch in diesem Sommer wieder einsame Herzen per TV-Sendung. Ihre Liebesg’schichten und Heiratssachen gehen in die zwanzigste Runde.

Elizabeth T. Spira im ÖSTERREICH am SONNTAG-Beziehungstalk.

ÖSTERREICH: Frau Spira, die Liebesg’schichten und Heiratssachen starten in ­ihre zwanzigste Staffel, was erwartet uns?
Elizabeth T. Spira:
Wieder Geschichten, ich bin immer nur an den Geschichten interessiert. Natürlich gibt es auch heuer wieder einige spezielle, wie zum Beispiel jene des 92-jährigen Leopold, der gerne im Kaffeehaus singt und eine Partnerin sucht. Das ist unser bisher ältester Kandidat in der Sendung.

Österreich: Haben sich die Menschen in diesen zwanzig Jahren stark verändert, gerade auf der Suche nach einem Partner?
Spira:
Für mich sind sie ­eigenartiger geworden. In meinem Umfeld hatte nie wirklich jemand große Probleme, einen Partner zu finden. Egal ob mit 20, 30, 40 Jahren oder später.

ÖSTERREICH: Würden Sie denn selbst über eine Fernsehsendung nach einem Partner suchen?
Spira:
Nie im Leben hätte ich das gemacht. Ich hätte es peinlich gefunden. Dass es viele Menschen aber nicht peinlich finden, war für mich zumindest am ­Anfang etwas ganz Neues.

ÖSTERREICH: Welche Motive gibt es denn, sich in Ihrer Sendung zu präsentieren?
Spira:
Da gibt es alle möglichen Motive, alle guten und schlechten. Aber es gibt vor allem sehr viele vereinsamte Menschen, die kaum mehr eine Hoffnung haben, auf einem anderen Weg jemanden zu finden.

ÖSTERREICH: Sind Sie in diesen zwanzig Jahren zur Beziehungsexpertin geworden?
Spira:
Nein.

ÖSTERREICH: Geben Sie wenigsten Beziehungstipps?
Spira:
Da weigere ich mich. Mit Ratgebern kann man zwar viel Geld verdienen, aber ich brauch kein Geld.

ÖSTERREICH: Bekommen Sie selbst von den Herren in Ihrer Sendung auch Anträge?
Spira:
Nein, vor mir haben sie ein bisschen Angst.

ÖSTERREICH: Warum?
Spira: Weil ich sozusagen die Kompetente bin.

ÖSTERREICH: Das haben die Männer nicht so gern?
Spira:
Nein. Vor mir haben sie Respekt, aber Liebe wollen sie von mir nicht.

ÖSTERREICH: Haben Sie ganz am Anfang mit diesem Erfolg der Liebesg’schichten gerechnet?
Spira:
Nein, das war nur so eine spontane Idee. Ich hab mir gedacht, das mach ich einen Sommer lang und dann ist Schluss.

ÖSTERREICH: Wie geht es denn nach zwanzig Jahren Liebesg’schichten weiter?
Spira:
Ich würde besonders gerne wieder Alltagsgeschichten machen, aber das geht sich neben den Liebesg’schichten zeitlich einfach nicht aus. Da ich aber aufgrund meiner Biografie nie recht wusste, was Heimat ist, werde ich künftig Heimatgeschichten drehen. Gemeinsam mit dem ORF muss ich aber erst herausfinden, wie sich die Heimat- mit den Liebesg’schichten kombinieren lassen.

ÖSTERREICH: Das heißt, die zwanzigste Staffel der Liebesg’schichten ist nicht die letzte?
Spira:
Nein, aber ich schließe nichts aus.

Albert Sachs

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