Nach echtem Skandal

Kinderschänderdrama im TV regt auf

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"Die Auserwählten" thematisierte Missbrauch an der Odenwaldschule.

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Am Mittwochabend strahlte Das Erste das TV-Drama „Die Auserwählten“ aus, in dem der schreckliche Missbrauchsskandal der Odenwaldschule thematisiert wird. Obgleich die Missbrauchs- und Vergewaltigungen niemals explizit gezeigt, sondern meist nur angedeutet werden, ist der Film harter Tobak. Ulrich Tukur schlüpfte darin in die Rolle des Simon Pistorius (das lateinische Wort für Bäcker als eine Anspielung für den echten Verbrecher Gerold Becker), den Leiter der Schule, der allein verantwortlich für viele Übergriffe.

Ein Film, der beschäftigt
Ob man nun dafür oder dagegen ist, ein Thema, das so frisch ist, schon in einem Film zu thematisieren, kalt ließ „Die Auserwählten“ anscheinend niemanden. „Wie ekelig ich das alles gerade finde“, schrieb beispielsweise eine Zuseherin auf Twitter. Zumindest von der schauspielerischen Leistung waren wohl alle gleichermaßen begeistert. „Sehr guter Tukur, wunderbare Jentsch“, so die Meinung eines Users.

Nach realer Begebenheit
Im Vorfeld wollten sogar zwei frühere Schüler der Odenwaldschule gegen den Fernsehfilm klagen. Doch nach Prüfung durch Juristen wurden diese als nicht zutreffend abgewehrt. Zwischen 1965 und 1998 wurden an der Schule mindestens 132 Schüler missbraucht und manche sogar vergewaltigt. Publik wurde der Skandal erst Ende der 90er Jahre. Die Ermittlungen wurden wegen Verjährung eingestellt. Seit Jahren streiten nun die Opfer um einen finanziellen Ausgleich.

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