17. Juni 2010 12:51
Durch die Abholzung der Regenwälder erhöht sich einer Studie zufolge das
Malaria-Risiko in den betroffenen Gebieten deutlich. Die Studie von
US-Wissenschaftern der Universität von Wisconsin zeigt für die
brasilianische Amazonas-Region einen Anstieg der Malaria-Erkrankungen um bis
zu 50 Prozent.
Malaria-Epidemie
Das Ausmaß der Rodungen wurde dabei mit
Satellitenfotos festgestellt und in Zusammenhang mit Malaria-Infektionen in
54 brasilianischen Gesundheitsbezirken gebracht. "Es scheint, dass
Entwaldung einer der auslösenden ökologischen Faktoren für eine
Malaria-Epidemie ist", sagte Sarah Olson, Ko-Autorin der Studie.
Der in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "CDC Journal" veröffentlichten
Untersuchung zufolge schafft die Urwald-Rodung gute Bedingungen für eine
Verbreitung der Anopheles-Mücke, die Malaria-Erreger auf Menschen überträgt.
"Die entwaldete Landschaft mit offenen Flächen und teils sonnenbeschienenen
Tümpeln scheint der ideale Lebensraum für die Mücke zu sein", sagte Olson.
Ein Rückgang des Regenwaldes um vier Prozent hatte den Angaben zufolge einen
Anstieg des Malaria-Infektionen um 48 Prozent zur Folge.
Die Untersuchung
Die Wissenschafter untersuchten einen Streifen
des Amazonas-Gebiets in der Nähe von Peru. Die Ergebnisse der Studie legen
aber nahe, dass auch in anderen Regionen abgeholzte Regenwälder zu einem
Malaria-Anstieg führen könnten. Zwischen 1997 und 2006 erkrankten
schätzungsweise 500.000 Brasilianer jährlich an der gefährlichen
Infektionskrankheit.