Terror

100 Tote nach Anschlagsserie in Nigeria

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Neben zivilen Opfern wurden auch Extremisten von Boko Haram getötet.

Beim Angriff auf eine Kaserne im Bundesstaat Yobe haben Kämpfer der nigerianischen Terrormiliz Boko Haram nach Militärberichten schwere Verluste hinnehmen müssen. Bei dem morgendlichen Angriff in der Region Goniri wurden nach Angaben eines Armeesprechers rund 100 Extremisten getötet.

Das Militär gab seine eigenen Verluste am Mittwoch mit sieben Toten sowie neun Verwundeten an. Zahlreiche schwere Waffen und Sprengstoff wurden bei den Kämpfen erbeutet.

Boko Haram Terror

Unklar blieb zunächst, ob zwei Selbstmordanschläge im selben Bundesstaat auf das Konto der Terrormiliz ging. Bei den Explosionen in der Stadt Damaturu kamen nach Angaben des örtlichen Rettungsdienstes 16 Menschen ums Leben, darunter die beiden Attentäter. Zahlreiche Menschen wurden überwiegend schwer verletzt. "Zwei junge Selbstmordattentäter waren an der Explosion im Buhari-Wohnkomplex beteiligt, wo heute in der Früh an zwei Orten 16 Menschen getötet wurden", sagte am Mittwoch der Leiter des örtlichen Rettungsdienstes, Alhaji Musa Idi, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Überall lagen Leichen"
Nach Angaben des örtlichen Journalisten Jubrin Nmodu ereigneten sich die Explosionen in einer Moschee sowie einem Lebensmittelgeschäft. "Auf dem ganzen Platz herrschte Konfusion, überall lagen Leichen und Verwundete, die um Hilfe schrien", sagte Nmodu. "Die Leute zögerten aber zunächst aus Angst vor weiteren Explosionen, sich ihnen zu nähern." Bei den Attentätern soll es sich demnach um junge Männer gehandelt haben, die sich vor der Explosion noch umarmt hatten. Eine weitere ereignete sich demnach in einem Geschäft, das im gleichen Wohnkomplex untergebracht war.

 Am Vortag waren im Grenzgebiet zum zentralafrikanischen Nachbarland Tschad bei Gefechten zwischen mutmaßlichen Mitgliedern der Boko Haram und dem dortigen Militär insgesamt 48 Menschen getötet worden. Dabei handle es sich um elf Soldaten und 37 Extremisten, sagte Armeesprecher Adjali Djibrine Moussa. 13 weitere Soldaten seien bei den Gefechten nahe dem Ort Litri verwundet worden. Boko Haram hatte zuletzt auch mehrfach Ziele im Tschad angegriffen.

 Die sunnitischen Fundamentalisten wollen einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts errichten.


 

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