Horror-Tat

22-Jährige entsorgte zwei Babys in Koffer

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Drei Tage altes Mädchen und Säuglings-Skelett in Wohnung entdeckt.

Eine 22-Jährige steht in Hannover wegen versuchten Totschlags, Aussetzung eines Kindes und Verletzung der Fürsorgepflicht vor Gericht.

Im Oktober 2016 entdeckte der 19-jährige Lebensgefährte der Frau einen Koffer in der Wohnung. Der Inhalt war erschreckend: Ein drei Tage altes Mädchen lag bis zum Hals mit Kot und Urin beschmiert in dem Gepäcksstück. Es war unterkühlt und litt an einer Infektion. Neben der Kleinen lag ein Säuglings-Skelett.

"Ich hasse mich dafür"

Der Mann alarmierte sofort die Polizei, die 22-Jährige wurde festgenommen und befand sich seitdem in U-Haft.

"Ich hasse mich dafür, dass ich mein Baby damals dieser wirklich fürchterlichen, auch von Kot und Urin beschmutzten und übel riechenden Situation ausgesetzt habe", erklärte die Angeklagte zum Prozessstart. "Ich war mir absolut sicher, dass sie nicht in Gefahr war", so ihre Verteidigung.

Der Frau wird vorgeworfen, eine Unterkühlung oder auch den Tod des Kindes infolge Erstickens zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Das Baby überlegte und wurde in die Obhut des Jugendamts übergeben.

Schwangerschaft verschwiegen

Die 22-Jährige habe ihre Schwangerschaft im März 2016 bemerkt, berichtet die BILD-Zeitung. Sie habe befürchtet, ihren Lebensgefährten zu verlieren, weshalb sie ihm nichts davon erzählt habe. Das Mädchen habe sie alleine im Badezimmer zur Welt gebracht, in ein Handtuch gewickelt und in den Koffer im Abstellraum gelegt.

Diesen stellte sie vor die Heizung unter ein gekipptes Fenster. Wenn ihr Lebensgefährte nicht in der Wohnung war, nahm sie das Kind aus dem Koffer und stillte es. Nach drei Tagen machte der Mann schließlich den schrecklichen Fund.

Rätsel um Säuglings-Skelett

Die 22-Jährige habe jedoch nicht realisiert, dass sich in dem Koffer auch die Überreste ihres ersten Babys befanden, schilderte der Verteidiger die Situation.

Das Schicksal des Babys, das angeblich 2015 zur Welt kam, bleibt ungeklärt. Es konnte nicht mehr festgestellt werden, ob der Junge tot oder lebend geboren wurde.

Verfahren eingestellt

"Ich schäme mich dafür. Dieses schlechte Gewissen, auch gegenüber meiner Tochter, werde ich den Rest meines Lebens behalten", so die Angeklagte.

Das Verfahren im Fall des Säuglings-Skeletts wurde eingestellt. "Die Mutter bedauert zutiefst, was sie ihrem Kind angetan hat", so Verteidiger Matthias Waldraff. Die Tat sei in einer seelischen Notlage geschehen.
 

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