Ägypten

24 Tote bei Unruhen in Kairo

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Muslimische Schlägertrupps attackierten ein koptisches Spital.

Nach schweren religiösen Unruhen mit mindestens 24 Toten hat die regierende ägyptische Militärführung eine fünfstündige Ausgangssperre über Teile Kairos verhängt. Wie das staatliche Fernsehen berichtete, gilt sie von 2.00 Uhr in der Nacht bis 7.00 Uhr am Montagmorgen. Die Ausgangssperre gelte für den Tahrir-Platz und das Stadtzentrum, berichteten staatliche Medien am Sonntag. Für Montag berief die Militärregierung das Kabinett zu einem Dringlichkeitstreffen ein.

Bei schweren Straßenschlachten zwischen Demonstranten, vorwiegend koptischen Christen, und Sicherheitskräften vor dem Fernsehgebäude waren zuvor nach neuen Angaben des Gesundheitsministeriums 24 Menschen getötet und mehr als 213 verletzt worden. Rund 2000 koptische Christen hatten im Zentrum Kairos zunächst friedlich gegen muslimische Extremisten demonstriert, die vor eineinhalb Wochen im Süden des Landes eine Kirche in Brand gesteckt hatten.

Ägypten: Unruhen in Kairo



Wie der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera berichtete, dauerten die Auseinandersetzungen in Kairo noch kurz vor Beginn der Ausgangssperre an. Schlägertrupps, bei denen es sich um radikale Muslime gehandelt haben soll, hätten versucht, ein koptisches Krankenhaus im Stadtzentrum zu stürmen. Wie es weiter hieß, wolle sich Ministerpräsident Essam Sharaf noch in der Nacht in einer Ansprache an das Volk wenden.

Islamisten distanzieren sich von Gewalt
Radikale Muslime in Ägypten haben eine mögliche Schuld für den Gewaltausbruch von sich gewiesen. Man verurteile, was geschehen ist, erklärte ein Sprecher der sogenannten Salafisten-Bewegung am Montag.

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