In Kurdenstadt Qamishli

Bereits 55 Tote bei IS-Anschlag in Syrien

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ISIS-Sprachrohr reklamiert die Tat für die Terrormiliz.

Bei einem der schwersten Anschläge in Syrien seit Monaten sind am Mittwoch mindestens 55 Menschen gestorben und mehr als 160 verletzt worden. Viele Personen seien nach den Bombenangriffen auf kurdische Sicherheitskräfte und Behörden in der nordöstlichen Stadt Qamishli noch unter Trümmern begraben, sagte Spitalsdirektor Omar al-Akub. Das IS-Sprachrohr Amaq reklamierte die Tat für die Terrormiliz.

Autobombe

Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte explodierte eine Autobombe nahe einer Justizbehörde und einem Gebäude der Sicherheitskräfte. Aktivisten aus der Region berichteten von einem mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen, der in die Luft geflogen sei. Es seien vor allem Zivilisten ums Leben gekommen. Einzelheiten zur zweiten Explosion gab es zunächst nicht.

Eine Explosion war so stark, dass in der türkischen Grenzstadt Nusaybin Fensterscheiben barsten. Zwei Menschen seien dadurch leicht verletzt worden, berichtete ein Zeuge.

280.000 Menschen getötet

Die kurdisch geführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (DFS) rücken in Nordsyrien gegen die Terrormiliz vor. Sie hatten zuletzt die strategisch wichtige Stadt Manbij eingekreist und teilweise eingenommen. Die Kurden gelten als effizienteste Kämpfer gegen den "Islamischen Staat" (IS). Die Jihadisten sind für Vergeltungsanschläge bekannt, wenn sie auf dem Schlachtfeld in der Defensive sind. Qamishli liegt an der türkischen Grenze und wird teils von Kurden, teils von syrischen Regimetruppen kontrolliert.

Seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien im März 2011 wurden mehr als 280.000 Menschen getötet, Millionen weitere ergriffen die Flucht.

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