Vor Libyen

4.500 Menschen aus Mittelmeer geborgen

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Italienische Küstenwache meldet 20 Rettungsaktionen

Fast 5.000 Flüchtlinge sind alleine am Samstag aus dem Mittelmeer gerettet worden. Beim größten von insgesamt 20 Rettungseinsätzen in den Gewässern vor Libyen wurden 1.137 Menschen von zwei Schiffen in Sicherheit gebracht, wie die italienische Küstenwache mitteilte.

An der Operation, bei der auch eine Frauenleiche geborgen wurde, waren Schiffe von Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen sowie eine Fregatte der deutschen Bundeswehr beteiligt, die Hunderte der Flüchtlinge aufnahm. Die britische und kroatische Marine sowie ein Frachtschiff halfen ebenfalls mit. Italien koordiniert die Seenotrettung der EU vor der Küste des nordafrikanischen Landes.

Wie eine dpa-Reporterin an Bord der Bundeswehr-Fregatte "Schleswig-Holstein" beobachtete, wurden in einem fast zwölfstündigen Einsatz 767 Flüchtlinge von einem Holzboot und einem Schlauchboot an Bord geholt. Dies sei die größte Anzahl von Menschen, die die Fregatte bisher an einem Tag gerettet habe, sagte ein Sprecher an Bord. Die meisten der geretteten Menschen stammten aus dem Sudan sowie aus Eritrea, Somalia und Syrien.

Die Fregatte mit den Flüchtlingen soll voraussichtlich am Sonntagmittag in Palermo auf Sizilien einlaufen, um die Menschen an die zuständigen Behörden zu übergeben.

Seit Jahresbeginn sind nach Zählung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 2.600 Menschen beim Versuch ums Leben gekommen, von Libyen aus über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Über 120.000 (Stand 18. September) schafften es demnach bis an die Küste des südlichen EU-Mitgliedstaats. Dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) zufolge sind heuer bisher sogar mehr als 300.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Die Menschen begeben sich in ihrer Not zum Teil auf völlig untaugliche und überladene Boote.

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