Im Irak

470 Leichen aus Massengräbern geborgen

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Die Toten sind offenbar Opfer von IS-Massaker im vergangenen Sommer.

Aus mehreren Massengräbern in der zentralirakischen Stadt Tikrit sind nach Behördenangaben die sterblichen Überreste von 470 Menschen geborgen worden. Dabei handle es sich um "Märtyrer" eines Massakers durch die Jhihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im vergangenen Sommer, sagte die irakische Gesundheitsministerin Adila Hammud am Donnerstag in Bagdad.

Der Chefarzt des größten Leichenhauses von Bagdad, Siad Ali Abbas, sagte, die Leichen seien aus vier Gräbern geborgen worden. In dem größten davon hätten sich allein rund 400 Leichen befunden. Die Leichen werden nun mithilfe internationaler Experten untersucht, darunter Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Erste Namenslisten der Opfer sollen kommende Woche veröffentlicht werden.

Nahe der Militärbasis Speicher waren im vergangenen Sommer bis zu 1.700 zumeist schiitische Armeerekruten verschleppt worden, nachdem die Jihadisten im Zuge einer Blitzoffensive weite Gebiete im Norden und im Zentrum des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Die IS-Miliz hatte anschließend im Internet Bilder und Videos veröffentlicht, die die Ermordung der Männer zeigen sollten. Das Massaker hatte im Irak und der Welt für Empörung gesorgt und dazu beigetragen, Unterstützung für den Kampf gegen die Jihadisten zu mobilisieren.

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