In Frankreich

6 mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen

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"Logistischer Kern" von Untergrundorganisation zerschlagen.

Mit der Festnahme von sechs mutmaßlichen ETA-Mitgliedern in Frankreich ist nach Angaben der Behörden ein wichtiger Schlag gegen die baskische Untergrundorganisation gelungen. Spaniens Innenminister Jorge Fernandez-Diaz sagte am Dienstag in Madrid, die Festgenommenen hätten den "Kern des logistischen Apparats" der ETA gebildet. Damit werde erneut deutlich, dass eine endgültige Auflösung der ETA "unausweichlich" sei.

Die sechs mutmaßlichen ETA-Mitglieder - fünf Männer und eine Frau - wurden am Dienstag in den frühen Morgenstunden bei Razzien in den südfranzösischen Städten Montpellier und Brive-la-Gaillarde sowie im zentralfranzösischen Blois festgenommen. Nach Angaben von Spaniens Innenminister Fernandez-Diaz bildeten die Festgenommenen drei Gruppen, die jeweils eigene Aufgaben hatten: Verstecke zur Verfügung stellen, Fahrzeuge stehlen und gefälschte Papiere herstellen.

Durch die Festnahmen seien drei für die ETA "grundlegende und überlebenswichtige Bereiche zerschlagen" worden, sagte Fernandez-Diaz. Unter den Festgenommenen ist laut dem Minister mit Antonio Goicoechea Gabirondo einer der "wichtigsten Sprengstoff-Experten der Bande" und mit Raul Aduna Vallinas der mutmaßliche Chef der Logistik-Gruppe. Fernandez-Diaz lobte die "exzellente" Zusammenarbeit zwischen französischen und spanischen Behörden bei einem "sehr komplizierten" Einsatz.

Die ETA hatte im Oktober 2011 nach gut vier Jahrzehnten ihren bewaffneten Kampf für ein unabhängiges Baskenland im Norden Spaniens und im Südwesten Frankreichs für beendet erklärt. Sie wird für den Tod von 829 Menschen verantwortlich gemacht. Ihre Waffen will die Organisation bisher allerdings nicht abgeben. Auch macht sie keine Anstalten, sich aufzulösen.

Zahlreiche Festnahmen in Spanien und Frankreich hatten die ETA in den vergangenen Jahren stark geschwächt. Ende Oktober ging der französischen Polizei die ETA-Kämpferin Izaskun Lesaka ins Netz, nach Darstellung der Behörden zu dem Zeitpunkt "eine der drei wichtigsten Verantwortlichen" der ETA, bei der er für die Logistik zuständig gewesen sein soll.

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