Auf Stützpunkt

Afghane erschießt deutsche Soldaten

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Sechs weitere Soldaten wurden bei dem Angriff verletzt.

Bei einem Angriff in einem Außenposten der deutschen Bundeswehr in Nordafghanistan sind drei deutsche Soldaten getötet worden. Ein Soldat der afghanischen Armee eröffnete am Freitag innerhalb des Stützpunktes "OP North" in der Provinz Baghlan plötzlich das Feuer auf deutsche Soldaten. Dabei wurden nach Angaben von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg außerdem sechs Soldaten zum Teil schwer verletzt.

Aus kurzer Distanz
Der Attentäter habe "völlig überraschend und aus kurzer Distanz" auf einem Abstellplatz für Fahrzeuge auf eine Gruppe deutscher Soldaten geschossen, sagte Guttenberg in Berlin. Nach Angaben der Bundeswehr gehörte der Angreifer einer afghanischen Einheit an, die zur Außensicherung des "OP North" eingesetzt wurde. Den Anschlag habe er gegen 12.00 Uhr (Ortszeit, 08.30 Uhr MEZ) auf dem Weg von seinem Posten zum Haupttor des Stützpunkts verübt. Der Angreifer sei erschossen worden.

Schwer verletzt
Ein 30-jähriger Hauptfeldwebel erlag nach Bundeswehrangaben kurz nach dem Angriff seinen Verwundungen, später verstarb auch ein 22-jähriger Stabsgefreiter, ein dritter Soldat erlag am Abend seinen Verletzungen. Zwei Soldaten wurden schwer verletzt und zur Behandlung in die Rettungszentren der Feldlager Kunduz und Mazar-i-Sharif gebracht. Ihr Zustand sei "kritisch", sagte Guttenberg. Vier weitere Soldaten hätten leichte Verletzungen erlitten.

Der Außenposten "OP North" im Bezirk Pul-i-Kumri gilt als einer der gefährlichsten Einsatzorte der Bundeswehr in Nordafghanistan. Guttenberg hatte den Stützpunkt erst am Mittwochabend besucht und dort die Nacht verbracht. Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes vor neun Jahren sind 47 deutsche Soldaten ums Leben gekommen, davon 29 bei Gefechten und Anschlägen. Derzeit sind rund 5.000 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert.

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