Lizenz zum Töten

Agent mitten in London ermordet

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Leiche lag nur wenige hundert Meter vom Geheimdienst-Hauptquartier entfernt.

Im Herzen von London ist ein mutmaßlicher Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 ermordet worden. Seine Leiche wurde in einer Wohnung im Stadtteil Pimlico entdeckt, nur wenige hundert Meter vom Hauptquartier des Geheimdienstes entfernt, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit.

"Kommunikationsexperte"
Die Wohnung habe einem "Kommunikationsexperten" gehört, der beim Regierungsgeheimdienst GCHQ angestellt und für den Auslandsgeheimdienst MI6 abgestellt war. Eine offizielle Bestätigung, dass es sich bei dem etwa 30 Jahre alten Toten um einen Agenten handelt, gab es nicht. Die Regierung bestätige nie die Identität von Geheimdienstmitarbeitern, sagte ein Sprecher der Downing Street.

Leiche verpackt
Die Leiche sei in einen Sack verpackt gewesen und habe bis zu zwei Wochen im Badezimmer der Wohnung gelegen, hieß es von der Polizei. Neben dem Toten seien ein Mobiltelefon und auf dem Boden verteilt mehrere SIM-Karten gefunden worden. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung sollte nähere Erkenntnisse zur Todesursache bringen. Aus Sicherheitskreisen hieß es am Mittwoch, die Wahrscheinlichkeit, dass der Tod mit einer möglichen geheimdienstlichen Tätigkeit des Mannes zusammenhängt, sei "eher gering".

Angeblich hatten Anrainer die Polizei darauf aufmerksam gemacht, dass der stets nette und freundliche Nachbar seit längerem nicht mehr gesehen wurde. Als die Polizei die Tür aufbrach, fand sie die Leiche des Mannes. Bewohner des Hauses sagten gegenüber britischen Medien, sie hätten den Mann sehr selten ein- und ausgehen sehen. "Die Vorhänge waren oft zugezogen", sagte eine Nachbarin.

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