Syrien

Aleppo: Rebellen-Spital bei Luftangriff zerstört

Teilen

Die grausamen Bilder und Szenen in Syrien nehmen kein Ende.

Die syrische Armee treibt mit Luftangriffen und Vorstößen von Bodentruppen die Offensive gegen die Rebellen-Enklave in der Metropole Aleppo voran. Eine Klinik müsse nach Raketeneinschlägen geräumt werden, sagte am Mittwoch ein medizinischer Helfer der Nachrichtenagentur Reuters.

   "Ein Kampfflugzeug flog über uns und fing an, Raketen auf das Krankenhaus abzufeuern", berichtete der Radiologe Mohammed Abu Rajab. "Der Schutt fiel auf die Patienten in der Intensivstation." Der Stromgenerator des Krankenhauses M10 und die Sauerstoff-Versorgung der Patienten seien ausgefallen. Die Verletzten und Kranken seien in ein anderes Krankenhaus verlegt worden.

   Nach Angaben von Vertretern der Rebellen griffen Soldaten des Präsidenten Bashar al-Assad auf mehreren Frontabschnitten an. Offenkundig werde ein Bodenangriff auf die Innenstadtbereiche vorbereitet. Am Dienstag hatte die Armee nach tagelangen Luftangriffen eine großangelegte Bodenoffensive gestartet. Sollte Assad Aleppo vollständig unter seine Kontrolle bringen können, wäre das sein größter militärischer Erfolg in dem vor fünf Jahren ausgebrochenen Bürgerkrieg.

   Im umzingelten Ostteil der Großstadt, der von Aufständischen gehalten wird, wurde auch eine Bäckerei in der Früh getroffen. Nach Angaben der oppositionellen "Syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte" wurden mindestens sechs der auf Brot wartenden Menschen getötet.

   Papst Franziskus forderte unterdessen eine sofortige Waffenruhe in Aleppo. Der Schutz der Zivilbevölkerung sei eine "zwingende und dringliche Pflicht", sagte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. Die für die Bombardierungen Verantwortlichen müssten sich vor Gott rechtfertigen, drohte er laut Kathpress. Er empfinde "tiefen Schmerz und große Besorgnis" angesichts der dramatischen Nachrichten aus Syrien, sagte Franziskus. Mit der leidenden Bevölkerung sei er im Gebet und im Geist verbunden. Aleppo nannte er eine "gemarterte Stadt".
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.