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Amokfahrer tötet Mädchen (5)

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46-Jähriger raste mit Sportwagen durch Regensburg.

Ein psychisch kranker Mann hat am Donnerstag bei einer Amokfahrt mit seinem Sportwagen ein fünfjähriges Mädchen in Regensburg getötet und vier weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Das Amtsgericht Regensburg ordnete am Freitag die Unterbringung des 46-Jährigen in der Psychiatrie an. Gegen den Autofahrer leitete die Staatsanwaltschaft außerdem ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdeliktes ein.

Der Autofahrer raste der Polizei zufolge bei seiner über 40-minütigen Fahrt mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch Regensburg. Zuletzt verlor er die Kontrolle über sein Auto, wurde mit diesem in die Luft geschleudert, flog auf ein geparktes Auto und von dort in das Schaufenster eines Waschsalons. Dort erfasste der Wagen zwei Schwestern im Alter von drei und fünf Jahren, die auf den Stufen vor dem Geschäft saßen.

Die Fünfjährige starb nur kurze Zeit danach im Krankenhaus, die Dreijährige kam mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Die 27-jährige Mutter der Kinder erlitt einen Schock, ihr 30-jähriger Lebensgefährte wurde leicht verletzt. Auch der Amokfahrer erlitt Verletzungen.

Auslöser der Fahrt könnte den Ermittlungen zufolge die psychische Erkrankung des Mannes gewesen sein. Um welche Art es sich handelt, wollten die Ermittler mit Hinweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht mitteilen. Der Mann hatte sich demnach freiwillig ins Bezirksklinikum Regensburg einweisen und dort behandeln lassen. Am Mittwoch habe er die Klinik in Absprache mit den Ärzten verlassen, sei dann aber anders als abgemacht nicht abends zurückgekehrt. Als er am Donnerstag auch nach einem Telefonat mit den Ärzten nicht wieder in der Klinik erschienen sei, hätten die Ärzte die Polizei verständigt.

Amokfahrt durch Regensburg
Ungefähr zu dieser Zeit muss der Mann seine Amokfahrt begonnen haben. Dem Polizeibericht zufolge bemerkte zunächst am Donnerstag gegen 14.30 Uhr eine Fußgängerin, wie der Mann über einen Rad- und Gehweg raste, um an anderen Autos vorbei zu kommen. Zehn Minuten später soll er durch eine Baustelle gefahren sein und dabei mit seinem Auto Teile der Absperrung vor sich hergeschoben haben.

Im weiteren Verlauf fuhr der 46-Jährige durch eine Parkanlage. Ein 60-jähriger Gärtner konnte ihn laut Polizei noch zur Rede stellen. Bei dem Versuch, den Schlüssel abzuziehen, sei der Mann aber losgerast und habe den Gärtner mittelschwer verletzt. Wiederum kurz darauf habe eine Polizeistreife den Mann vorübergehend stellen können. Als einer der Polizisten ebenfalls den Schlüssel abziehen wollte, sei dieser erneut losgefahren.

Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd mit der Polizei fuhr ein Streifenwagen auf den Sportwagen auf, nachdem dessen Fahrer plötzlich eine Vollbremsung gemacht hatte. Anschließend setzte er seine Fahrt fort. Eine weitere Streife habe dann versucht, die Ausfahrt einer Straße zu blockieren. Der 46-Jährige sei aber mit weit überhöhter Geschwindigkeit ausgewichen. Mit weit über hundert Stundenkilometern sei der Mann danach durch Regensburg über mindestens zwei rote Ampeln gerast, bis es schließlich zu dem folgenschweren Unfall am Waschsalon gekommen sei.

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