Die Auslieferung des schwedischen Drahtziehers zieht sich noch hin.
Drei Monate nach dem Diebstahl des Schriftzuges "Arbeit macht frei" aus dem früheren NS-Konzentrationslager Auschwitz sind erste Täter bestraft worden. Ein Gericht in der polnische Stadt Krakau (Krakow) verurteilte drei Männer zu Haftstrafen zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren. Sie hatten nach ihrer Festnahme ein Geständnis abgelegt und eine Strafe ohne Verhandlung beantragt.
Auslieferung genehmigt
Zwei weitere Beteiligte an dem Einbruch in
der heutigen Gedenkstätte müssen noch auf ihren Prozess warten. Sie sollen
Kontakte zum mutmaßlichen schwedischen Drahtzieher des Diebstahls, dem
35-jährigen Ex-Neonazi Anders Högström, unterhalten haben. Die polnische
Justiz will das Verfahren gegen sie erst nach der Auslieferung des Schweden
eröffnen.
Ein Gericht in Schweden hatte vor einer Woche die Auslieferung genehmigt. Der 35-Jährige sitzt seit Mitte Februar auf polnische Initiative hin in Schweden in Untersuchungshaft. Laut dem polnischen Fernsehsender TVN24 hat er inzwischen Berufung eingelegt.
Schwede als Auftraggeber
Das Schild mit dem zynischen Schriftzug
vom KZ-Tor war kurz vor Weihnachten gestohlen und nach wenigen Tagen
beschädigt wiedergefunden worden. Die Diebe hatten den Schriftzug in drei
Teile zersägt und in einem Wald vergraben. Zwei der fünf kurz danach
festgenommenen polnischen Männer gaben den 35-jährigen Schweden als
Auftraggeber an.
In Auschwitz und dem benachbarten Birkenau wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen von den Nationalsozialisten ermordet. Die meisten Opfer waren Juden.