Blutiger Bürgerkrieg

Assad will Österreich als Vermittler

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Syrischer Machthaber: Deutschland und Österreich hätten "noch den objektivsten Blick."

Seit zwei Jahren wird Syrien von einem blutigen Bürgerkrieg gebeutelt. Für Außenstehende ist schon lange nicht mehr klar, wer an den verhärteten Fronten wirklich kämpft. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad (48) zeigt sich jedoch unnachgiebig gegenüber den Rebellen. Am 21. August eskalierte die Lage, es kam zu einem Giftgaseinsatz in der Region Ghuta östlich von Damaskus bei dem mehrere hundert Menschen getötet und einige tausend verletzt wurden. Seit dem Vorfall hatte Assad vor der internationalen Gemeinschaft mehrmals jegliche Verantwortung an dem Angriff abgestritten.

Auch in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin „Spiegel“ dementierte der syrische Machthaber einmal mehr den Befehl für den Einsatz des tödlichen Kampfstoffes Sarin gegeben zu haben: "Wir haben keine Chemiewaffen eingesetzt. Das ist falsch. Und das Bild, das Sie von mir zeichnen, von einem, der sein eigenes Volk umbringt, ist es auch." Assad warf stattdessen den Rebellen vor die chemischen Waffen eingesetzt zu haben.

Waffenarsenal soll zerstört werden
In der Zwischenzeit haben UN-Experten mit der Zerstörung des syrischen C-Waffenarsenals begonnen. Dieser nach langem diplomatischem Tauziehen vereinbarte Einsatz soll bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. "Wir sind transparent, die Experten dürfen zu jeder Anlage gehen. Sie werden alle Daten von uns bekommen", gab sich Assad in dem Interview einmal mehr kooperationsbereit.

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Nun soll eine diplomatische Lösung für den Syrien-Konflikt her. Assad hat ganz genaue Vorstellungen, welche Staaten die Vermittlerrolle einnehmen sollen: "Wenn ich nach Europa schaue, frage ich mich: Wer orientiert sich an der Wirklichkeit, an dem, was in unserer Region vorgeht? Und davon ist jedes europäische Land weit entfernt. Deutschland und Österreich haben noch den objektivsten Blick, scheinen am ehesten zu erfassen, was Realität ist.“ Dies bedeute nicht, "dass sie unsere Regierung unterstützen", sie könnten aber "Überzeugungsarbeit leisten", fügte Assad hinzu. Nach Informationen von "Spiegel Online" wies der deutsche Außenminister Guido Westerwelle den Vorstoß entschieden zurück.

Österreich will sich ebenfalls nicht direkt in die Verhandlungen einmischen. Von Seiten des Außenministeriums wurde auf ÖSTERREICH-Anfrage auf die laufenden Bemühungen seitens der UNO und die Friedenskonferenz in Genf verwiesen. Das sei der Weg den Syrien beschreiten solle. Es gebe klare Angebote an die syrische Seite und die solle Assad annehmen.

Acht Tote bei Granatenangriff
Unterdessen geht der blutige Kampf in Syrien weiter. Bei einem Granatenangriff auf ein christliches Stadtviertel in der Hauptstadt Damaskus sind am Sonntag mindestens acht Menschen getötet worden. Das berichtete die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sanaa. Demnach gab es mindestens 24 Verletzte, eine Kirche wurde beschädigt, als der Angriff das Kassaa-Viertel in der Altstadt von Damaskus traf.

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