Irak

Atemnot durch Schwefelgaswolke in Mosul

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Die Schwefelfabrik war bereits vor zwei Tagen in Brand geraten.

In der Nähe der irakischen Stadt Mosul hat eine Schwefelgaswolke Krankenhauskreisen zufolge bei fast 1.000 Menschen Atemprobleme ausgelöst. Die giftigen Gase seien von einer brennenden Fabrik hinübergeweht, sagten Mediziner in der Stadt Kajjara. Die Menschen seien behandelt worden. Über Todesfälle wurde zunächst nicht berichtet.

Das US-Militär geht davon aus, dass die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Schwefelfabrik auf ihrem Rückzug angezündet hat. Irakische Truppen rücken derzeit immer weiter auf die IS-Hochburg Mosul vor.

Soldaten mit Gasmasken

Auch US-Truppen waren von der Schwefelgaswolke betroffen: Soldaten auf dem für die Mosul-Offensive zentralen Luftwaffenstützpunkt in Kajjara trugen nach Angaben des Militärs Gasmasken, um sich vor den Dämpfen zu schützen. US-Experten würden zudem Luftproben untersuchen, um mögliche Gefahren zu identifizieren. Auch irakische Soldaten waren mit Gasmasken zu sehen, die sie allerdings noch nicht über Mund und Nase gezogen hatten. Die US-geführte Allianz hat nach eigenen Angaben irakische Sicherheitskräfte und kurdische Peschmerga mit mehr als 24.000 Gasmasken ausgerüstet.

Dem US-Militär zufolge war die Schwefelfabrik bereits vor zwei Tagen in Brand geraten. Einem Bericht des irakischen Fernsehens zufolge konnte der Brand am Samstag gelöscht werden. Über dem Gebiet war weißer Qualm zu sehen, der sich mit schwarzem Rauch aus brennenden Ölquellen vermischte. Auch diese Ölanlagen sollen vom IS angezündet worden sein.

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