Keine Entspannung

Australien bis Februar unter Wasser

Teilen

Es handelt sich um die teuerste Naturkatastrophe der Landesgeschichte.

Seit mehr als einem Monat leidet Australien schon unter der Hochwasserkatastrophe und noch immer ist keine Entspannung in Sicht. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes sagte am Samstag, nach schweren Regenfällen im südöstlichen Staat Victoria dürften sich die Wassermassen weiter ins Landesinnere bewegen.

Riesiger See
Nordwestlich der Hauptstadt von Victoria, Melbourne, habe sich ein 90 Kilometer langer und 40 Kilometer breiter See gebildet, sagte Katastrophenschutz-Sprecher Lachlan Quick. Bis zu zehn Städte könnten in den nächsten sieben bis zehn Tagen noch überflutet werden, bis sich das Wasser in den Fluss Murray ergießt. Überschwemmungen seien für diese Jahreszeit in Victoria sehr ungewöhnlich, sagte Quick. Im Jänner herrsche üblicherweise große Trockenheit und es gebe Waldbrände.

75 Ortschaften in Victoria sind bereits von den Überschwemmungen betroffen. Die Hochwasserkatastrophe, die Mitte Dezember im nordöstlichen Staat Queensland ihren Anfang nahm, kostete bisher 30 Menschen das Leben. In Queensland zerstörten die Überschwemmungen über 30.000 Häuser und verursachten allein in der Landwirtschaft sowie im Bergbau einen Schaden von rund drei Milliarden australischen Dollar (2,2 Milliarden Euro).

Flut-Steuer
Die australische Regierung bewertet derzeit noch die Schäden. Bei dem jüngsten Hochwasser könnte es sich jedoch um die kostspieligste Naturkatastrophe in der australischen Geschichte handeln, hieß es. Ministerpräsidentin Julia Gillard erklärte, sie ziehe die Einführung einer Flut-Steuer in Erwägung, um den Wiederaufbau zu finanzieren.

Wirtschaftsverbände wiesen die Pläne bereits zurück. Sie forderten hingegen, die Regierung solle ihr Vorhaben aufgeben, bis 2013 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Der Wiederaufbau sei nun wichtiger, hieß es aus den Wirtschaftsverbänden.

In Brisbane half die Ministerpräsidentin des Staats Queensland, Anna Bligh, am Samstag bei den Aufräumarbeiten. In Gummistiefeln schaufelte Bligh an der Seite zahlreicher Freiwilliger Schlamm und Steine aus dem Garten eines Wohnblocks.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Hochwasser in Queensland