Tod am Ballermann

Balkonsturz doch brutaler Raubmord?

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Ein Lehrling starb auf Mallorca. Angeblich ist er aus einem Hotel gesprungen.

Andreas Kletzl (17) aus Mattighofen starb am 17. August um kurz nach 6 Uhr in der Früh. Passanten entdeckten die Leiche des Lehrlings vor dem Hotel Obelisco am berühmt-berüchtigten Ballermann auf Mallorca.

Für die Polizei stand schnell fest: Der Oberösterreicher sprang selbst aus dem 6. Stock, starb beim sogenannten Balconing.
Doch jetzt zerbröselt die Unfall-Variante. Immer mehr Indizien sprechen für einen Raubmord, bei dem sich der Ermittlungseifer der Polizei in Grenzen zu halten scheint. Am paradiesischen Image der Urlauber-Insel soll offenbar nicht gekratzt werden.

Fremde DNA-Spuren 
auf der Geldbörse
Die Eltern von Andreas haben ihren Buben auf eigene Kosten obduzieren lassen: „Wir müssen die Umstände aufklären, weil die spanischen Behörden bislang nichts getan haben“, sagte Vater Heinrich Kletzl zu ÖSTERREICH.

Dabei gibt es viele offene Fragen: Was machte Andreas überhaupt im Obelisco, er wohnte in einem anderen Hotel? Warum standen seine Schuhe im 1. Stock, lag die Jeans im 2. Stock und sein Kapperl im 6. Stock. Wieso fehlten aus seiner Geldbörse, auf der sich fremde DNA-Spuren befinden, 300 Euro? Warum trug er sein T-Shirt verkehrt herum und weshalb sprang er überhaupt?

Weil er nach einer durchzechten Nacht orientierungslos war, wie die Polizei behauptet? Kaum: Andreas hatte nur 1,01 Promille Alkohol im Blut, keine Drogen. Außerdem scheint der Auffindeort des Toten mit der Balconing-Theorie nicht zusammen zu passen. „Das stinkt zum Himmel“, sagt Heinrich Kletzl.

Spanische Akten 
immer noch nicht da
Immerhin: Auf Druck der Familie und der österreichischen Behörden haben die Spanier jetzt Mordermittler eingeschaltet. Doch auch Monate nach dem Tod von Andreas haben sie es bislang noch nicht einmal geschafft, die eigenen Ermittlungsergebnisse und die Fotos nach Österreich zu schicken.

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