Frachter sitzt fest

Barrier Reef: Ölentsorgung ab Freitag

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Riskant: Die Öltanks des aufgelaufenen Frachters sollen geleert werden.

Die Öltanks des chinesischen Kohlefrachters, der auf das Great Barrier Reef in Australien gelaufen ist, sollen an diesem Freitag geleert werden. Bergungsexperten brachten am Donnerstag einen Lastkahn längs der "Shen Neng 1" in Position, auf den die 950 Tonnen Öl umgepumpt werden. Das Vorhaben kann nach Angaben der Behörden mehrere Tage dauern und gilt als riskant.

"Überdimensionaler Handschuh"
Um zu verhindern, dass in dem Naturschutzgebiet erneut Öl ins Meer gelangt, wurden vorsorglich schwimmende Barrieren um die beiden Schiffe ausgelegt. "Sollte tatsächlich Öl auslaufen, wird das wie in einem überdimensionalen Handschuh aufgefangen und würde nicht an die Ufer gelangen", sagte die Verkehrsministerin des Bundeslandes Queensland, Rachel Nolan. Wenn das Öl in Sicherheit gebracht ist, wollen die Bergungsexperten versuchen, den beschädigten Frachter vom  Riff zu ziehen. "Ich gehe davon aus, dass das funktioniert", sagte Umweltminister Peter Garrett.

Unfallhergang unklar
Die 230 Meter lange "Shen Neng 1" war am Samstag fernab der vorgeschriebenen Schifffahrtsstraße bei voller Fahrt auf das größte Korallenriff der Welt gelaufen. Die Umstände sind trotz Befragung der Besatzung noch unklar. Spekuliert wurde zunächst, dass der Kapitän nach der Beladung im Hafen von Gladstone eine Abkürzung aufs offene Meer nehmen wollte. Untersucht wird auch, ob möglicherweise der zweite Mann das Schiff steuerte und auf der Brücke eingenickt war. Die Transportsicherheitsbehörde will ihre Untersuchungsergebnisse Anfang Mai veröffentlichen. Der Mannschaft droht eine Anklage wegen Fahrlässigkeit und der Firma eine Strafe in Millionenhöhe.

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